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Deutsch-Niederländische Arbeitsgruppe Hochwasser

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Deutsch-Niederländische Zusammenarbeit im Hochwasserschutz

Die Deutsch-Niederländische Arbeitsgruppe "Hochwasser" befasst sich mit dem grenzüberschreitenden Hochwasserschutz am Rhein im Grenzgebiet zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Hier finden Sie Informationen zur Situation, zu den Akteuren und den Aktivitäten.

Deutsch-Niederländische Arbeitsgruppe Hochwasser

Ausgangslage Grenzgebiet

Hochwasser am Rhein sind seit Jahrhunderten bekannte Naturereignisse. Dies gilt sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in den Niederlanden und in besonderem Maße im Grenzgebiet dieser beiden Länder. Hier schützen kilometerlange Deichanlagen Menschen und Landschaft vor Hochwasser. Auch können in diesem Gebiet grenzüberschreitende Überflutungen stattfinden. Im Falle eines Deichbruchs kann das Wasser sowohl aus Deutschland in die Niederlande strömen als auch umgekehrt.

D-NL-Arbeitsgruppe Hochwasser

Die Deutsch-Niederländische Arbeitsgruppe Hochwasser ist eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem grenzüberschreitenden Hochwasserschutz am Rhein im Grenzgebiet zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden beschäftigt.

Ziel der Arbeitsgruppe

Wichtigstes Ziel der Arbeitsgruppe ist die Gewährleistung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Hierzu tauscht die Arbeitsgruppe Informationen, Erkenntnisse und Erfahrungen bei regelmäßigen Treffen aus. Darüber hinaus sorgt die
Arbeitsgruppe für eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, betreibt Forschung und koordiniert Aktivitäten und Maßnahmen für einen verbesserten Hochwasserschutz in der Deutsch-Niederländischen Grenzregion am Rhein.

Aktivitäten im einzelnen

Arbeitstreffen

Die Arbeitsgruppe trifft sich mindestens zwei- bis dreimal im Jahr für den regelmäßigen Informations-, Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den in der Arbeitsgruppe vertretenen Organisationen. Bei den Arbeitstreffen nehmen deutsche und niederländische Fachleute teil und stimmen das Vorgehen zu den gemeinsamen Aktivitäten ab.

Entwicklung von Wissen 

Ein wichtiges Ziel der Arbeitsgruppe besteht darin, ein gemeinsames und verbessertes Verständnis zum Hochwassergeschehen und -risiko im Grenzgebiet am Rhein zu gewinnen und die Wirkungen der Maßnahmen in der Region besser zu erfassen und zu verstehen. Hierzu wurde die Studie „Grenzüberschreitende Auswirkungen von extremem Hochwasser am Niederrhein“ (Abschluss 2004) durchgeführt und mit zwei Studien zum „Überflutungsrisiko grenzüberschreitende Deichringe am Niederrhein“ (Abschluss 2009 und 2019) ergänzt. Diese Studien haben zu einem tiefgreifenden Verständnis des Hochwasser- und Überflutungsgeschehens am Rhein in Nordrhein-Westfalen und in der angrenzenden Region in den Niederlanden beigetragen. Wichtige Aspekte waren das Überflutungsrisiko und die Wirkung von Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserstands im Grenzgebiet. 

Darüber hinaus ist es wichtig, die unterschiedlichen Ansätze zum Hochwasserschutz in Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden hinsichtlich gesetzlicher Bestimmungen und technischer Anforderungen zu verstehen und daraus zu lernen. So können Maßnahmen gegen Hochwasser besser abgestimmt werden.

Öffentlichkeitsarbeit

Die Arbeitsgruppe übernimmt auch Aktivitäten zur Öffentlichkeitsarbeit, um den fachlichen Austausch zu fördern, u.a. durch die Organisation von Hochwasserkonferenzen (zuletzt 2019) und Durchführung von Fachkonferenzen zu ausgewählten Themen. Beispiele sind die Fachgespräche zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Hochwasser- und Katastrophenschutz im Jahr 2017 und zur Raumordnung und Hochwasserschutz im Jahr 2009.

Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsgruppen

Die Deutsch-Niederländische Arbeitsgruppe steht im engen Austausch mit der „Arbeitsgruppe Extreme Wasserstände“ der Gelderse commissie veiligheid grote rivieren. Die beiden Gruppen arbeiten unter anderem bei der Organisation von grenzüberschreitenden Hochwasserübungen eng zusammen.

Europäische Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie HWRM

Mit Ihren Aktivitäten trägt die Deutsch-Niederländische Arbeitsgruppe zur Verwirklichung der Ziele der europäischen Hochwasserrisikomanagement- Richtlinie bei und sorgt für eine koordinierte Erstellung der Hochwassergefahren- und risikokarten im Grenzgebiet.

Die Deutsch-Niederländische Arbeitsgruppe Hochwasser

Zusammenarbeit seit 1997

Während des Hochwassers im Jahr 1995 wurde befürchtet, dass die Deiche im Grenzgebiet brechen könnten. Diese Erfahrung führte im Jahr 1997 zur Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung für die Zusammenarbeit im nachhaltigen Hochwasserschutz am Hauptstrom des Rheins im deutsch-niederländischen Grenzgebiet“ und die Gründung der Deutsch-Niederländischen Arbeitsgruppe Hochwasser. Seitdem wird diese Gemeinsame Erklärung alle vier bis sechs Jahre aktualisiert und unterzeichnet. Die aktuelle Erklärung gilt für den Zeitraum von 2019 bis 2025 und wurde im Jahr 2019 auf der grenzüberschreitenden Hochwasserschutzkonferenz verabschiedet.

Mitglieder der Arbeitsgruppe

  • Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW
  • Bezirksregierung Düsseldorf
  • Arbeitskreis für Hochwasserschutz und Gewässer in NRW e.V.
  • Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat
  • Rijkswaterstaat
  • Provincie Gelderland
  • Waterschap Rijn en IJssel
  • Waterschap Rivierenland
  • Vereniging Nederlandse Riviergemeenten

Unterzeichner der gemeinsamen Erklärung

Unterzeichner der Erklärung „Gemeinsame Erklärung für die Zusammenarbeit im nachhaltigen Hochwasserschutz am Hauptstrom des Rheins im deutsch-niederländischen Grenzgebiet“

  • Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Arbeitskreis für Hochwasserschutz und Gewässer in NRW e.V.
  • Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat
  • Provincie Gelderland
  • Waterschap Rijn en IJssel
  • Waterschap Rivierenland
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