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Erftverband beginnt mit den Baumaßnahmen für sein bisher größtes Renaturierungsprojekt

Am 5. Juni 2024 fand der offizielle Spatenstich im Beisein von NRW-Umweltminister Oliver Krischer statt

Spatenstich  - In der Erftaue zwischen Erftstadt-Gymnich und Kerpen-Türnich wird die Erft ökologisch aufgewertet

Minister Krischer: Mit unserer Unterstützung wird der Erftabschnitt in den nächsten Jahren naturnah umgestaltet - Umweltministerium fördert mit dem Höchstsatz von 80 Prozent - für mehr Auenentwicklung, Biodiversität und Schutz vor Hochwasser

Auf Einladung des Erftverbandes war Minister Oliver Krischer am 5. Juni 2024 vor Ort beim Spatenstich zur Renaturierung der Erft zwischen Erftstadt-Gymnich und Kerpen-Türnich. 

Wie in Erftstadt ist das Land Nordrhein-Westfalen dabei, überall da wo es möglich ist, Gewässer naturnah umzugestalten. Der Natur wird wieder mehr Raum gegeben. Dadurch entstehen neue Auenlandschaften, die wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen bieten – und zugleich auch Rückhalteräume für Hochwasserereignisse, die uns in Zeiten der zunehmenden Erderwärmung immer häufiger heimsuchen werden.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie sich die Klimakrise auf unseren Alltag auswirkt – sei es durch heiße, trockene Sommer oder durch verheerende Starkregenereignisse, die uns seit dem Sommer 2021 beschäftigen. Hitze, Trockenheit und zu wenig Schatten, aber auch schnell ansteigende Hochwasserwellen sind besonders für technisch stark ausgebaute Gewässer eine starke Belastung. Natürliche oder naturnahe Gewässer mit einem strukturreichen Gewässerbett und naturnahen Ufern sind weniger anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. 

Renaturierungen wie hier an der Erft tragen daher dazu bei, dass sich die Natur besser an die Folgen der zunehmenden Erdüberhitzung anpassen kann – das betrifft sowohl niedrige Wasserstände in trockenen Phasen als auch hohe Abflüsse bei Starkregen.

Durch die Aufweitung des Gewässerkorridors, den naturnahen Gewässerverlauf mit erheblich verlängerter Fließstrecke und die Entwicklung naturnaher Auenstrukturen wird die natürliche Retention verbessert. Somit vereint die Maßnahme gleichzeitig vorbildlich die Anpassung der Blauen Infrastruktur an den Braunkohleausstieg und den ökologischen Hochwasserschutz mit einem positiven Beitrag zu Artenschutz und Biodiversität. Dies gilt sowohl über wie auch unter Wasser, denn der Flusslauf soll auch für wandernde Fischarten wieder durchgängig werden. 

Nicht zuletzt lohnt es sich auch für die Menschen in der Region, ein Gewässer von alten Fesseln zu befreien und sich entwickeln zu lassen. Das lässt sich an vielen Flüssen und Bächen in Nordrhein-Westfalen bereits erkennen, wo umgestaltete Landschaften als Naherholungsraum sehr positiv angenommen werden. 

Die Umbauarbeiten werden voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen sein.