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Der Pulheimer Bach: Vor den Toren von Köln

Der Pulheimer Bach: Vor den Toren von Köln

In der landwirtschaftlich intensiv genutzten Bördenlandschaft im Westen von Köln sind viele Bäche extrem stark ausgebaut. Der Pulheimer Bachverband verfolgt seit Jahren das Ziel der Wiederbelebung der bachgebundenen Ökosysteme in diesem anspruchsvollen Naturraum.

Wie viele Fließgewässer in einem landwirtschaftlich ertragreichen und damit hoch genutzten Umfeld in der offenen Bördenlandschaft im Westen von Köln sind auch der Pulheimer Bach und seine Zuflüsse extrem verbaut worden. Tiefe Einschnitte, Betonhalbschalen in der Sohle, Abstürze und verrohrte Abschnitte in den Siedlungen sorgen für eine schnelle Ableitung des Wassers – eine Anbindung an die umgebende Aue ist nicht mehr gegeben.

Von dem „guten ökologischen Zustand“, den die europäische Wasserrahmenrichtlinie für alle Gewässer anstrebt, sind viele dieser Bäche und Flüsse natürlich weit entfernt. Das muss aber nicht so bleiben, wie das Beispiel der jüngsten Gewässerentwicklungsmaßnahme am Pulheimer Bach zwischen Geyen und Pulheim zeigt.

Der Pulheimer Bachverband verfolgt schon seit einigen Jahren konsequent das Ziel der Wiederbelebung der bachgebundenen Ökosysteme in diesem anspruchsvollen Naturraum. Der hier vorgestellte Abschnitt von 700 Metern Länge ist einer von insgesamt elf Abschnitten im Pulheimer Bach-System, der als vordringlich eingestuft und auf Grundlage eines Konzepts zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern (KNEF) renaturiert wurde. Nach Herausnahme der Betonschalen und Rückbauten eines Absturzes, einer Brücke und einer Verrohrung kann sich der Bach jetzt durch eigendynamische Entwicklung Strukturen schaffen, die nach Jahrzehnten der Abstinenz wieder Lebensraum für wassergebundene Pflanzen und Tiere bieten.

Ein Gewässer begleitender Weg – in gebührendem Abstand zum Bach – macht zudem die renaturierten Abschnitte für die Bevölkerung erlebbar und erhöht die Akzeptanz bei den Betroffenen.