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Monitoring

Projekte zum Monitoring und der Bewertung

An dieser Stelle finden Sie Artikel zu begleitenden wissenschaftlichen Projekten, die sich mit dem Monitoring und der Bewertung der Wasserkörper befassen.

Auf dem Foto ist ein aufgerolltes Maßband zu sehen, dass in ein Rohr an einer Grundwassermessstelle hineinreicht.

Monitoringleitfaden – Grundwasser

Der Monitoringleitfaden beschreibt die in NRW zugrunde liegende Konzeption der Grundwassermessstellennetze zur Überwachung des mengenmäßigen und chemischen Zustands der Grundwasserkörper.

Der aktuell gültige Monitoringleitfaden Grundwasser zur Zustandsermittlung für den 3. Bewirtschaftungsplan (Stand: 12/2018) beschreibt die in NRW zugrunde liegende Konzeption der Grundwassermessstellennetze gemäß § 9 GrwV zur repräsentativen Überwachung des mengenmäßigen und chemischen Zustands der Grundwasserkörper. Darüber hinaus beschreibt der Monitoringleitfaden Grundwasser die für den 3. Bewirtschaftungsplan gültige Methodik zur Ermittlung von Zustand und Trend der Grundwasserkörper in mengenmäßiger und chemischer Hinsicht. Im Anhang 2 dieses Leitfadens ist die Vorgehensweise für den 2. Bewirtschaftungsplan dokumentiert.  Anhang 1 enthält darüber hinaus die im Zeitraum 2003/2004 festgelegten Vorgaben und einige Anwendungsbeispiele zur Auswahl repräsentativer Messstellen aus dem insgesamt bedeutend umfangreicheren Grundwassermessstellenpool der Grundwasserdatenbank.

Risikoanalyse Grundwasser

Alle sechs Jahre wird entsprechend den Vorgaben der Grundwasserverordnung eine umfassende Bestandsaufnahme der Grundwasserkörper vorgenommen. Die dritte Bestandsaufnahme war bis zum 22.12.2019 abzuschließen. Dabei wird ermittelt, ob ein Grundwasserkörper gefährdet ist, die Ziele der EG-WRRL zu erfüllen (hinsichtlich Menge oder Chemie).

Die Risikobeurteilung betreffend die Zustandsziele blickt in die Zukunft, während die Zustandsbeurteilung auf die Entwicklung zurückblickt (RBMP: River Basin Management Plan („Bewirtschaftungsplan für Flusseinzugsgebiete“)). Quelle: CIS -Leitfaden Nr. 18 und Nr. 26

Diese sogenannte „Risikoanalyse“ bezieht sich jeweils auf die Frage, ob die Zielerreichung bis zum Ende der nächsten Bewirtschaftungsperiode (Prognose: bis 2027) ggf. gefährdet ist oder nicht. Im Gegensatz dazu wird bei der – ebenfalls alle sechs Jahre stattfindenden – Zustandsbewertung ermittelt, ob der aktuelle Status – ausgehend von dem jeweils vorausgehenden Monitoringzyklus (aktuell: 2013-2018) – gut ist oder nicht.

 

Zu sehen ist eine Grafik mit einer Linie, die einen horizontalen Balken in der Mitte teilt. Dieser Schnittpunkt ist der Zeitpunkt der Bestandsaufnahme. Von hier aus zeigt ein Pfeil nach links in die Vergangenheit für die Zustandsbeurteilung und ein Pfeil nach rechts in die Zukunft für den guten Zustand am Ende der Bewirtschaftungsplanung.
Die Risikobeurteilung betreffend die Zustandsziele blickt in die Zukunft, während die Zustandsbeurteilung auf die Entwicklung zurückblickt (RBMP: River Basin Management Plan („Bewirtschaftungsplan für Flusseinzugsgebiete“)) / © CIS -Leitfaden Nr. 18 und Nr. 26

 

Die Vorgaben und fachliche Umsetzung für die Zustandsermittlung Grundwasser sind im oben genannten Monitoringleitfaden Grundwasser ausführlich erläutert.

Die Vorgaben und fachliche Umsetzung für die Durchführung der Bestandsaufnahmen Grundwasser und zur Ermittlung der gefährdeten Grundwasserkörper („Risikoanalyse“) sind im Leitfaden zur Bestandsaufnahme Grundwasser nachzulesen.

Leitfaden 3. Bestandsaufnahme Grundwasser, Anlagen und Anhänge

Das Rahmendokument „Leitfaden 3. Bestandsaufnahme Grundwasser“ enthält eine allgemeingültige Rahmenkonzeption zur Bestandsaufnahme Grundwasser nach der EG-Wasserrahmenrichtlinie und deren Umsetzung im Land Nordrhein-Westfalen. Basierend auf der Arbeitshilfe der LAWA Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser aus dem Jahr 2013 zur Durchführung der Bestandsaufnahme Grundwasser werden allgemeingültige Informationen und NRW-spezifische Vorgehensweisen im Überblick beschrieben.

Spezifische Regelungen der einzelnen EG-WRRL-Planungszyklen werden in den Anlagen und zugehörigen Anhängen wiedergegeben, die nachfolgend aufgelistet sind.  Die Methodik zur Durchführung der Risikoanalyse (aktuell: Dritte Risikoanalyse bzw. 3.Bestandsaufnahme) ist in Anlage 1 vollständig dokumentiert.

Mithilfe der gewählten Aufteilung in ein statisches Zentraldokument zur Rahmenkonzeption und Anlagen/Anhänge zu Methodik und Datengrundlagen ist eine Fortschreibung des Leitfadens für die jeweils gültigen Planungszyklen ebenso möglich wie eine rückblickende Betrachtung auf vergangene Planungszyklen und deren etwaige methodische Unterschiede.

Qualitätssicherung der Grundwassermessstellen

Um die Vorgaben der Grundwasserverordnung (GrwV 2010, zuletzt geändert im Jahr 2017) zur Durchführung einer repräsentativen Überwachung des mengenmäßigen und chemischen Zustands der Grundwasserkörper an dafür geeigneten Grundwassermessstellen zu erfüllen, wurde im Zeitraum 2016-2018 ein „Leitfaden zur Anwendung von Qualitätsanforderungen an Grundwasserstands- und -gütemessstellen nach EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in Nordrhein-Westfalen“ erarbeitet. Dieser Leitfaden gliedert sich in ein Kerndokument, in dem die fachlichen Vorgaben und Erläuterungen zu den einzelnen Prüf- und Qualitätskriterien gegeben werden, und einen Anhang 1, der die Prüfschemata zu den 39 Qualitätskriterien enthält. Diese 39 Kriterien zur Prüfung der Qualitätsanforderungen an WRRL-Grundwassermessstellen untergliedern sich in die Bereiche

1: Lage & Ausbau

2: Dokumentation und

3: Funktionstüchtigkeit

Die Prüfkriterien sind erstens: Anforderungen an Lage und technische Bauausführung, zweitens Anforderungen an Erst- und Bestandsdokumentation und drittens Anforderungen an den Regelbetrieb.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Prüfkriterien für WRRL-Wasserstands- und Güte-Messstellen / © LANUV NRW

In der Abbildung ist eine Kartenansicht aus ELWAS-WEB für den Ausschnitt Erkrath sowie 2 gelbe Standortmarkierungen für die Kläranlagen zu erkennen.

ELWAS-WEB - Detaillierte Wasser-Infos für alle!

ELWAS-WEB ist ein öffentlicher Zugang zu den Daten der Wasserwirtschaft und Gewässerökologie in NRW. Mit ELWAS-WEB können Daten zu Abwasser, Grundwasser, Oberflächengewässer, Trinkwasser und zur Wasserrahmenrichtlinie angezeigt und ausgewertet werden. 

 

Ein guter Zustand für alle Gewässer in NRW, das ist eine Mammutaufgabe. So groß wie die Aufgabe ist auch die Vielfalt der Daten und Informationen, die dazu ermittelt und ausgewertet werden muss. Um diese Daten möglichst gut verfügbar zu machen, hat das Land NRW das Fachinformationssystem ELWAS geschaffen.
ELWAS steht für elektronisches wasserwirtschaftliches Verbundsystem für die Wasserwirtschaftsverwaltung in NRW.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können im Internet auf die meisten wasserbezogenen Daten der Behörden zugreifen. Dazu wurde das System ELWAS-WEB eingerichtet.

Was kann ich mit ELWAS-WEB machen?

Mit ELWAS-WEB können Daten der Fachbereiche Abwasser, Grundwasser, Oberflächengewässer, Trinkwasser und zur Wasserrahmenrichtlinie angezeigt und ausgewertet werden. 

Wenn Sie in Ihrem Browser die Adresse http://www.elwasweb.nrw.de aufrufen, gelangen Sie zur Startseite von ELWAS-WEB.

Von hier aus können Sie

  • Daten in Tabellenform aufrufen, auswerten und exportieren oder
  • eine Kartensicht mit vielfältigen Funktionen öffnen.

ELWAS-WEB ist in erster Linie eine Fachanwendung und wird daher zumeist von Expertinnen und Experten genutzt, die jeden Tag damit arbeiten.

Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, gibt es eine Online-Hilfe, die Sie als PDF-Datei speichern können:

Download hier: ELWAS-WEB-Online-Hilfe.pdf.

Anhand eines konkreten Beispiels können Sie selbst entdecken, welche Möglichkeiten ELWAS-WEB bietet.

Beispielanwendung Was passiert mit dem Abwasser in meinem Wohnort?

Wenn es Sie interessiert, welche Kläranlagen es in Ihrer Gemeinde gibt, welche Betriebe in das Kanalnetz einleiten usw. gehen Sie folgendermaßen vor:

Rufen Sie ELWAS-WEB auf.

Zu sehen ist die Startseite von ELWAS-WEB mit der Starflächen "Start".

 

Klicken Sie auf den Reiter "Daten". Sie sehen nun die verschiedenen Themenbereiche (Abwasser, Grundwasser usw.).

Es gibt die Themenbereiche Abwasser, Grundwasser, Oberflächenwasser, Trinkwasser und WRRL mit jeweils mehreren Unterpunkten.

 

Im Bereich "Abwasser" klicken Sie den Eintrag "Kläranlagen" in der Rubrik "Kommunales Abwasser" an. Es öffnet sich ein Suchfenster.

Gezeigt wird das Suchfenster, wo der Name der Kläranlage, die Anlagen-Nr., der Anlagentyp etc. oder über die regionale Suche, die Gewässersuche, Gewässergebietssuche oder die Oberflächenwasserkörpersuche durch Eingabe von Text in die entsprechenden Felder gesucht werden kann.

 

Wenn Sie zufällig die Gemeindekennziffer Ihres Wohnortes kennen, können Sie sie in das Suchfeld "BezReg/Kreis/Gemeinde" eingeben.
Wenn Sie aber (wie die allermeisten Menschen) nur den Namen Ihrer Gemeinde kennen, müssen Sie nach Eingabe des Namens auf "Freie Suche" klicken.
Wenn Sie hier einen Gemeinde- oder Kreisnamen in NRW eingegeben haben, wird der entsprechende Eintrag unter dem Suchfeld angezeigt und Sie können dort auf "Übernehmen" klicken. Sie können übrigens auch nur einen Teil eines Namens eingeben. Wenn Sie z. B. nur "Rhein" eingeben und dann auf "Freie Suche" klicken, werden Ihnen alle Namen angezeigt, in denen "Rhein" vorkommt wie z. B. Rhein-Sieg-Kreis, Monheim am Rhein usw.

Wir geben (als Beispiel) "Erkrath" ein, klicken auf "Freie Suche". Es erscheint ein Eintrag, bei dem wir auf "Übernehmen" klicken.

Im Beispiel wurde im Feld für die Regionale Suche der Begriff "Erkrath" eingetragen; das System hat den Ort in der Datenbank gefunden und zeigt dieses gelb markiert für die Übernahme bzw. Bestätigung an.

 

Statt des Gemeindenamens wird nun die Gemeindekennziffer von Erkrath angezeigt.

Die Ansicht ändert sich nach der Bestätigung, anstelle des Ortsnamens wird die Gemeindeziffer im Suchfeld angezeigt.

 

Wenn wir nun auf "Suchen" (unten links im Formular) klicken, werden uns die Kläranlagen in Erkrath mit einigen Kenndaten angezeigt.

Die Ansicht zeigt die beiden gefundenen Kläranlage in Erkrath  mit Anlagen-Nr., -name, Ausbaugröße und weiteren Kennzahlen an.

 

Dieses Ergebnis können wir uns nun durch Anklicken der entsprechenden Schaltflächen unterhalb des Formulars in verschiedenen Formaten (Excel, PDF) ausgeben lassen oder wir lassen uns Detailinformationen anzeigen, indem wir auf die (unterstrichene) Anlagenummer klicken. 

Zu sehen ist die tabellarische Aufstellung der Kenndaten zur Kläranlage Erkrath-Hochdahl

 

Schließlich können Sie auch eine oder mehrere Einträge in der Liste auswählen und auf "Karte" klicken. Dann wechselt ELWAS-WEB in die ebenfalls sehr leistungsfähige Kartenansicht und wählt einen Ausschnitt, sodass alle ausgewählten Kläranlagen angezeigt werden.

Zu sehen ist nun der Kartenausschnitt für Erkrath, auf dem die Standorte der beiden Kläranlagen gelb markiert sind.

 

Durch Anklicken des Reiters "Daten" gelangen Sie wieder zurück zur Liste.

Dies war nur ein kleiner Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten, die Ihnen ELWAS-WEB bietet.

Lesen Sie die Online-Hilfe, probieren Sie die verschiedenen Funktionen aus und finden Sie viele interessante Informationen über die Gewässer und die Wasserwirtschaft unseres Landes!

Monitoringleitfaden Oberflächengewässer – Anhang D9

Dieser Anhang enthält umfangreiche Informationen und Festlegungen zu den Probenahme- und Bewertungsverfahren im Bereich der Biologie.

Probenahme- und Bewertungsverfahren Biologie

In dieser Anlage sind Grundlagen und operative Arbeitsanleitungen für die Probenahme- und Bewertungsverfahren für biologische Qualitätskomponenten dargestellt. In der Regel wird dabei auf die Arbeiten der LAWA verwiesen. Zum Teil werden NRW-spezifische Konkretisierungen getroffen.

Typologien

  1. Gewässertypen Fließgewässer
  2. Fischgewässertypen
  3. Stehgewässertypen

Normen (Stand: August 2018)

Probenahme

DIN EN ISO 5667-1: Wasserbeschaffenheit – Probenahme – Teil1: Anleitung zur Erstellung von Probenahmeprogrammen und Probenahmetechniken (ISO 5667-1: 2006); (A 4); Deutsche Fassung EN ISO 5667-1: 2006.

DIN EN ISO 5667-3: Wasserbeschaffenheit – Probenahme – Teil 3: Konservierung und Handhabung von Wasserproben (ISO 5667-3: 2012); (A 21); Deutsche Fassung EN ISO 5667-3: 2012.

DIN EN ISO 5667-6: Wasserbeschaffenheit – Probenahme – Teil 6: Anleitung zur Probenahme aus Fließgewässern (ISO 5667-6: 2014); (A 15): Deutsche Fassung EN ISO 5667-6: 2016.

Makrozoobenthos

DIN 38410-1: Biologisch-ökologische Gewässeruntersuchung - Gruppe M – Bestimmung des Saprobienindex in Fließgewässern (M1). Oktober 2004.

DIN EN ISO 10870: Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Auswahl von Probenahmeverfahren und –geräten für benthische Makro-Invertebraten in Binnengewässern (ISO 10870:2012); (M33); Deutsche Fassung EN ISO 10870: 2012.

DIN EN 16150: Wasserbeschaffenheit – Anleitung für die pro-rata Multi-Habitat-Probenahme benthischer Makroinvertebraten in Flüssen geringer Tiefe (watbar) (M 70); Deutsche Fassung EN 16150; 2012.

DIN CEN/TR 16151: Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Planung und Erstellung Multimetrischer Indices (M 71); Deutsche Fassung CEN/TR 16151: 2011.

Benthische Vegetation

Diatomeen

Din EN 13946: Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Probenahme und Probenaufbereitung von benthischen Kieselalgen aus Fließgewässern und Seen (M 13); Deutsche Fassung EN 13946: 2014.

DIN EN 14407: Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Bestimmung und Zählung von benthischen Kieselalgen in Fließgewässern und Seen (M 14); Deutsche Fassung EN 14407:2014.

 

Makrophyten

DIN EN 14184: Wasserbeschaffenheit – Anleitung für die Untersuchung aquatischer Makrophyten in Fließgewässern (M 30); Deutsche Fassung EN 14184: 2014.

DIN EN 15460: Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Erfassung von Makrophyten in Seen (M 31); Deutsche Fassung EN 15460: 2007.

 

Phytobenthos

DIN EN 15708: Wasserbeschaffenheit - Anleitung zur Beobachtung, Probenahme und Laboranalyse von Phytobenthos in flachen Fließgewässern (M 32); Deutsche Fassung EN 15708: 2009.

Phytoplankton

DIN EN 16695: Wasserbeschaffenheit – Anleitung zur Abschätzung des Phytoplankton-Biovolumens (M 37); Deutsche Fassung EN 16695: 2015.

DIN EN 16698: Wasserbeschaffenheit – Anleitung für die quantitative und qualitative Probenahme von Phytoplankton aus Binnengewässern (M 38); Deutsche Fassung EN 16698: 2015.

DIN EN 15204: Wasserbeschaffenheit – Anleitung für die Zählung von Phytoplankton mittels der Umkehrmikroskopie (Utermöhl-Technik) (M 41); Deutsche Fassung EN 15204: 2006.

Fische

DIN EN 14011: Wasserbeschaffenheit – Probenahme von Fisch mittels Elektrizität (M 20); Deutsche Fassung EN 14011:2003.

 

Fließgewässer

  1. Makrozoobenthos
  1. Makrophyten und Phytobenthos
  2. Phytoplankton
  3. Fischfauna 
Auf dem Foto sieht man ein kleines Motorboot. Neben dem Boot steht ein Mann in einer Wathose im Gewässer, einen Kescher in der Hand.

Monitoring-Leitfaden – Oberflächengewässer

Für die korrekte und einheitliche Durchführung des Monitorings wurden in NRW Leitfäden entwickelt, die regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

Der Monitoring-Leitfaden Oberflächengewässer NRW wurde zum dritten Bewirtschaftungsplan (4. Monitoringzyklus 2015-2018) vollständig überarbeitet und aktualisiert. Messprogramme, Probenahme-, Untersuchungs- und Bewertungsmethoden von Fließgewässern und Seen in NRW werden für alle Interessierten umfassend dokumentiert. Die darin beschriebenen Verfahren und Methoden gelten auch als Vorgabe für Institute, Wasserverbände oder weitere, die im Auftrag des Landes entsprechende Untersuchungen durchführen.

Leitfaden für das Monitoring der Oberflächengewässer ab dem 4. Monitoringzyklus (2015-2018)

Der Monitoring-Leitfaden besteht aus mehreren Teilen: Aus einer Einführung und den Teilen A und B, die in einem Dokument zusammengefasst sind, sowie den Anhängen D1 bis D10. 
In der  Einführung werden die Grundlagen des WRRL-Monitorings, die Veränderungen der gesetzlichen Vorgaben seit 2000, die Voraussetzungen und die Überwachungsarten des Monitorings der Oberflächengewässer angesprochen. Die Änderungen zum vorherigen Leitfaden werden kurz thematisiert.

Teil A Konzeption von Messprogrammen

Dieser Teil beschäftigt sich mit der Konzeption von Messprogrammen. Es wird beschrieben, wie für die verschiedenen Aufgabenstellungen des Monitorings und den verschiedenen Überwachungsarten

  • Überblicksweise Überwachung,
  • Operative Überwachung und
  • Investigative Überwachung oder Überwachung zu Ermittlungszwecken 

Messprogramme aufzustellen sind und wie differenziert nach den drei Schutzgütern

  • Aquatische Biozönose 
  • Menschliche Gesundheit (UQN-RL 2008/105(EWG) und
  • Trinkwassergewinnung

vorgegangen wird. Die Festlegung der Messstellen, die Messfrequenzen und die jeweiligen monitoringrelevanten biologischen und chemischen Qualitätskomponenten werden beschrieben. In diesem Leitfaden werden alle für NRW relevanten Kategorien von Oberflächengewässern berücksichtigt.  

Die drei Überwachungsarten decken neben den Erfordernissen der verschiedenen Rechtsvorschriften aus dem Bereich des Gewässerschutzes auch sonstige Überwachungspflichten, z. B. aus der Bund/Ländervereinbarung zum Datenaustausch, zu Vereinbarungen der Flussgebiete sowie die Erfordernisse der Alarmüberwachung ab. 
Die Koordination und Gestaltung der Messprogramme wird vom LANUV NRW in Abstimmung mit den Bezirksregierungen durchgeführt. Die Durchführung des Gewässermonitorings liegt in der Verantwortung des LANUV.  

Teil B des Leitfadens für das Monitoring der Oberflächengewässer

Dieser Teil erläutert die Vorgehensweise bei der Probenahme, den messstellen- und qualitätskomponentenbezogenen Untersuchungen sowie den Bewertungen. Ausführlich erörtert wird sowohl die messstellenbezogene Bewertung als auch die Bewertung der Oberflächenwasserkörper. 
Sämtliche Verfahren und Bewertungsvorgaben entsprechen den Empfehlungen der Rahmenkonzeption der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser LAWA.

Download des Leitfadens und der Anhänge

Leitfaden für das Monitoring der Oberflächengewässer (Einführung, Teil A und B)

Anhang D1: LAWA-Dokumente der Rahmenkonvention Teil A und Teil B

Zur bundesweit einheitlichen Umsetzung verschiedener Bearbeitungsschritte der EG-WRRL hat die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) eine Rahmenkonzeption erarbeitet.

Dieser Anhang enthält die Links zu den aktuellen Arbeitspapieren .

Anhang D2: Begriffsdefinitionen

In diesem Anhang sind alle Fachbegriffe erläutert, die in den Leitfäden verwendet werden.

Anhang D3: Trinkwasserspezifische Zielwerte ab Zyklus 4 

Dieser Anhang enthält die trinkwasserspezifischen Bewertungskriterien.

Anhang D4: Beurteilungswerte für das Schutzgut Aquatische Biozönose (Umweltqualitätsnormen, Orientierungswerte, Präventivwerte)

In diesem Anhang sind alle relevanten Umweltqualitätsnormen und Orientierungswerte für chemische Parameter und ihre jeweiligen Rechtsgrundlagen aufgeführt.

Das landesweite Gewässerschutzmonitoring und die Bewertung der Gewässer erfolgt in NRW in sogenannten Monitoringzyklen, die in der Regel einen Zeitraum von jeweils drei Jahren umfassen:

  1. Zyklus: von 2006 bis 2008
  2. Zyklus: von 2009 bis 2011
  3. Zyklus: von 2012 bis 2014
  4. Zyklus: von 2015 bis 2018

Die Beurteilungsgrundlagen sind dabei einem stetigen Wandel unterworfen. Dies beruht zum einen auf der Änderung und Anpassung von gesetzlichen Regelungen (Oberflächengewässerverordnung – OGewV – letzte Änderung 2016), die auch eine  verbindliche Festsetzung von Umweltqualitätsnormen für eine Reihe von Stoffen beinhaltet. Zum anderen werden durch das Landesamt für Natur- Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in NRW aus Vorsorgegründen auch gesetzlich nicht geregelte Stoffe in Gewässern untersucht und nach festgelegten Kriterien auf ihre Umweltrelevanz beurteilt (mittels sogenannter „Orientierungswerte“). Auch diese sind bei vorliegenden neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu aktualisieren. Insofern unterscheiden sich die Beurteilungsgrundlagen der verschiedenen Monitoringzyklen im Detail.

Pro Monitoringzyklus wird gegen Ende eine Liste der Beurteilungswerte für die in Oberflächengewässern untersuchten Parameter auf Basis der jeweils geltenden OGewV sowie der aktuellsten Orientierungswerte festgelegt (Anhang D4 x. Zyklus, D4-Liste), die Grundlage für die Bewertung der Monitoringergebnisse im jeweiligen Zyklus ist. Der Anhang ist Bestandteil des Leitfadens Monitoring Oberflächengewässer. Die Beurteilungswerte des Anhangs D4 beziehen sich auf das Schutzgut Aquatische Biozönose. Zum Schutz der Trinkwassergewinnung können andere Werte gelten, die an dieser Stelle nicht dargestellt werden

Nicht aufgeführt sind die Orientierungswerte für die allgemeinen physikalisch-chemischen Parameter (ACP) gemäß Anlage 7 der OGewV 2016; diese befinden sich in Anhang D5.

Anhang D5: Allgemeine physikalisch-chemische Qualitätskomponenten ab Zyklus 4

Dieser Anhang enthält die Orientierungswerte für die allgemeinen physikalisch-chemischen Parameter (ACP).

Anhang D6: Überblicksmessstellen NRW ab Zyklus 4

Dieser Anhang enthält die Tabelle zu den Überblicks- und LAWA-Messstellen in Nordrhein-Westfalen.

Anhang D7: Messstellen an OFWK mit Entnahmen zur Trinkwassergewinnung

Dieser Anhang enthält die Tabelle mit den Messstellen an Oberflächenwasserkörpern mit Entnahmen zur Trinkwassergewinnung in Nordrhein-Westfalen.

Anhang D8: Berechnung von Frachten in fließenden Gewässern

In diesem Anhang wird die Vorgehensweise bei der Frachtberechnung erläutert.

Anhang D9: Probenahme- und Bewertungsverfahren Biologie 

Dieser Anhang enthält umfangreiche Informationen und Festlegungen zu den Probenahme- und Bewertungsverfahren im Bereich der Biologie.

Anhang D9 Probenahme- und Bewertungsverfahren Biologie

Anhang D10: Datenaustauschformate

Dieser Anhang enthält neben der Erläuterung der Excel-Formulare die Excel-Dateien, durch die die verschiedenen Datenaustauschformate beschrieben werden. 

Auf dem Foto ist ein aufgerolltes Maßband zu sehen, dass in ein Rohr an einer Grundwassermessstelle hineinreicht.

Monitoring des Grundwassers

Das Grundwasser wird in Nordrhein-Westfalen anhand eines Messnetzes von rund 1.400 Messstellen untersucht. Dabei werden Daten zur Beurteilung des mengenmäßigen und des chemischen Grundwasserzustands ermittelt. Zusätzlich werden beim Grundwasser in bestimmten Fällen auch noch Trendbetrachtungen durchgeführt.

Wie wird das Grundwasser untersucht?

Wo und wie oft wird untersucht? Die Grundwasserkörper (GWK) werden hinsichtlich des mengenmäßigen und chemischen Zustands in Nordrhein-Westfalen anhand jeweils eines Messnetzes von derzeit rund 1.400 bzw. 1.500 repräsentativen Messstellen untersucht. Darüber hinaus stehen in der Landesgrundwasserdatenbank (siehe auch: ELWAS-WEB) zahlreiche weitere Messstellen zur Beurteilung der lokalen Grundwasserstände und der Grundwasserbeschaffenheit für diverse Fragestellungen (über die EG-WRRL hinaus) zur Verfügung. An den überblicksweisen und operativen Messstellen des sog. Chemie-Messnetzes werden auch die Trendanalysen gemäß Grundwasserverordnung GrwV 2010 vorgenommen. Die Beurteilung des mengenmäßigen Zustands erfolgt ausschließlich aufgrund von Trendanalysen, also der Betrachtung der langfristigen Entwicklung der Wasserstände. Nähere Informationen zu den Messnetzen und zum Monitoring enthält der Monitoringleitfaden Grundwasser (s. u.). Was wird untersucht?

Mengenmäßige Untersuchungen

Die Grundwassermenge wird anhand der Messung des Grundwasserstandes in Grundwassermessstellen gemessen. Durch Auswertung von Grundwasserstandsänderungen können die mengenmäßigen Zustände der Grundwasserkörper beurteilt werden.

Chemische Untersuchungen

Die Einstufung des chemischen Zustands der Grundwasserkörper erfolgt aufgrund der regelmäßigen Untersuchung von Grundwasserproben der Messstellen. Dabei wird geprüft, ob alle Schwellenwerte der in der Grundwasserverordnung genannten Stoffe eingehalten werden. Außerdem muss sichergestellt werden, dass es keine Hinweise auf schädliche Einträge aus menschlichen Tätigkeiten gibt und dass vom Grundwasser keine schädlichen Einflüsse auf die Oberflächengewässer, auf grundwasserabhängige Landökosysteme (wie Flussauen oder Niedermoore) oder auf Grundwassernutzungen ausgehen.

Was sagen die Ergebnisse aus?

Bei der Beurteilung des mengenmäßigen Zustandes werden verschiedene Aspekte betrachtet. Grundvoraussetzung ist eine ausgeglichene Mengenbilanz. Grundwasserentnahme und Grundwasserneubildung sollen sich die Waage halten. Außerdem wird anhand langjähriger Datenreihen geprüft, ob es Anzeichen dafür gibt, dass sich der Grundwasserstand durch menschliche Tätigkeiten ändert. Es muss auch ausgeschlossen werden, dass sich der Grundwasserzustand negativ auf Oberflächengewässer oder grundwasserabhängige Landökosysteme auswirkt. Ein weiterer Hinweis, dem die Behörden nachgehen, ist das Eindringen von Salz in das Grundwasser.

Der chemische Zustand ergibt sich grundsätzlich aus der Beurteilung der Messwerte für die in der Grundwasserverordnung genannten Stoffe: Nitrat, Nitrit, Ammonium, Phosphat, Sulfat, Chlorid, Pflanzenbehandlungsmittel und Biozide, Tri- und Tetrachlorethen, Arsen, Blei, Cadmium und Quecksilber. Neben dem Vergleich mit den dort festgelegten Schwellenwerten, wird zusätzlich durch die Expertinnen und Experten geprüft, ob es Gründe gibt, trotz Schwellenwertverletzungen einen guten Zustand zu vergeben oder trotz Einhaltung aller Schwellenwerte den chemischen Zustand als "schlecht" einzustufen. Für diese Experteneinschätzung werden verschiedene Kriterien, wie z. B. die flächenhafte Ausdehnung der Belastung oder das Vorhandensein von Altlasten, herangezogen.

Nur wenn mengenmäßiger und chemischer Zustand als "gut" eingestuft werden, ist insgesamt ein guter Zustand gegeben.

Weitergehende Informationen

Detaillierte Grundlageninformationen zum Monitoring des Grundwassers finden Sie in der Grundwasserverordnung und im Monitoringleitfaden Grundwasser.

Auf dem Foto sieht man ein kleines Motorboot. Neben dem Boot steht ein Mann in einer Wathose im Gewässer, einen Kescher in der Hand.

Monitoring der Oberflächengewässer

Alle Flüsse, größere Bäche und Seen werden mindestens einmal pro Monitoring-Zyklus hinsichtlich spezifischer Parameter untersucht. Hinzu kommt die intensive Überwachung an rund 50 Überblicksmessstellen.

Wie werden die Oberflächengewässer untersucht?

Wo und wie oft wird untersucht?

Alle Flüsse, größere Bäche und Seen werden an fast 2.000 Messstellen mindestens einmal pro Monitoring-Zyklus hinsichtlich spezifischer biologischer und chemischer Parameter untersucht.

Außerdem wird an rund 50 Überblicksmessstellen die Überwachung besonders intensiv durchgeführt. Die Überblicksmessstellen liegen am Rhein, an der Weser und der Ems, an den Grenzen zu unseren Nachbarn und überall da, wo besonders viele Informationen über den Gewässerzustand benötigt werden.

Wenn sich an einem Gewässer etwas verändert hat oder verändern soll, wird bei Bedarf ergänzend ein „ermittelndes“ Monitoring durchgeführt,

  • um die Lage vor Ort ganz präzise zu beschreiben,
  • um in Schadensfällen Ursachen und Wirkungen festzustellen und
  • um Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässers maßgeschneidert planen zu können.

Ein ermittelndes Monitoring ist oft auch dort notwendig, wo im Maßnahmenprogramm aufgrund fehlender Kenntnisse über Belastungsursachen "vertiefende Untersuchungen" vorgesehen sind.

Die Karte zeigt einen Ausschnitt aus NRW, in dem die Messstellen verzeichnet sind. Zu sehen ist, dass entlang der Gewässer unzählige Monitoringmessstellen liegen, Überblicksmessstellen sind hingegen wesentlich weniger, im Kartenausschnitt gibt es 10 davon, an den Landesgrenzen und insbesondere im Bereich des Rheins.
Monitoringmessstellen (graue Punkte) und Überblicksmessstellen (lila Punkte) / © ELWAS-WEB
Was wird untersucht?

Biologische Untersuchungen

  • Kleinstlebewesen (Makrozoobenthos)
    Auf dem Gewässerboden leben zahlreiche wirbellose Kleinlebewesen, z. B. Köcherfliegen, Eintagsfliegen, kleine Krebstiere, Schnecken oder Libellenlarven. Die Zusammensetzung der Kleinlebewesen lässt insbesondere Rückschlüsse zu auf die Wasserqualität. Diese wird schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts anhand der „Saprobie“ bestimmt. Die Saprobie ist ein Maß dafür, wie stark ein Gewässer mit sauerstoffzehrenden Stoffen belastet ist – eine Umschreibung für "Abwasser". Mit der EG-WRRL wurde aber noch ein zweiter Faktor aufgenommen, die "allgemeine Degradation". Diese Kenngröße, die sich ebenfalls aus der Zusammensetzung der Kleinlebewesen ergibt, gibt Hinweise darauf, wie weit der Zustand der Gewässerstruktur vom natürlichen Zustand entfernt ist.
  • Fische
    In den nordrhein-westfälischen Gewässern sind mehr als 60 Fischarten „zu Hause“. Dabei finden wir im Rhein von Natur aus andere Fischarten als in den Bächen des Sauerlandes und dort wieder andere als in den Bächen des Münsterlandes. Fische sind in ihrem Lebenszyklus oft auf bestimmte Strukturen angewiesen. So laichen einige Fischarten nur in sauberem Kies ab, andere brauchen dafür Überschwemmungsflächen oder Wasserpflanzen. Zudem bewegen sich Fische über mehr oder weniger lange Strecken im Gewässer. Daher reagieren sie sehr empfindlich auf Querbauwerke, die die Wanderungen einschränken (z. B. Mühlenwehre, Stauwehre, Wasserkraftanlagen). Auch Veränderungen der Gewässereigenschaften, z. B. durch den Einbau von Betonschalen, durch Sohl- und Uferverbaue oder durch intensive Gewässerräumung, haben schlechten Einfluss auf die Fische. 
    Die Auswertung der bei Befischungen vorgefundenen Fischarten, ihre Häufigkeiten und ihre Altersverteilung ermöglichen daher gute Aussagen über die Gewässerstruktur und die Durchgängigkeit der Gewässer.
  • Wasserpflanzen
    Die im Wasser lebenden Pflanzen haben sehr unterschiedliche Größen. Manche sind mit dem bloßen Auge kaum oder gar nicht erkennbar und schweben im Wasser (sog. Phytoplankton, einzellige Algen) oder haften an Steinen (sog. Phytobenthos, aber auch Kieselalgen). Andere Pflanzen sind fest verwurzelt (sog. Makrophyten) und können zum Teil sehr groß werden – wie z. B. die Armleuchteralge oder der Wasserhahnenfuß. Wasserpflanzen reagieren stark auf Nähr- und Schadstoffe. Außerdem ist ihr Vorkommen abhängig von der Beschaffenheit des Untergrundes (Substrat). In Beton z. B. können Wurzeln nicht Fuß fassen. Wasserpflanzen sind zum einen ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette im Gewässer. Zum anderen bieten größere Pflanzen Schutz für Fischlarven oder andere kleine Gewässerbewohner.
Zu sehen sind 4 Fotos, von links nach rechts: ein Kleinlebewesen, eine Wasserpflanze, eine einzellige Alge  und ein Fisch
Makrozoobenthos, Makrophyten, Phytoplankton und Fische / © Andreas Müller, Ingo Nienhaus, Roswitha Weigmann

Chemische Untersuchungen

  • Allgemeine Kenngrößen
    Unsere Flüsse und Bäche enthalten von Natur aus eine Vielfalt von Mineralien und anderen Stoffen. Diese werden von den Wasserbewohnern in einem gewissen Umfang benötigt. Treten sie jedoch im Übermaß auf, können sie schädlich wirken. Das gilt z. B. für Pflanzennährstoffe wie Nitrat oder Phosphat. Sie werden gebraucht. Wenn aber aus Kläranlagen oder von landwirtschaftlichen Flächen zu hohe Mengen in ein Gewässer gelangen, verändert dies die natürliche Lebensgemeinschaft. Auch Salz gehört zu den Stoffen, die in jedem natürlichen Gewässer enthalten sind. Wird aber salzhaltiges Grubenwasser in die Gewässer geleitet, kann dies Tiere und Pflanzen gleichermaßen schädigen. Zu den allgemeinen Kenngrößen gehören außerdem z. B. Temperatur, Sauerstoffgehalt und pH-Wert. Gewässer dürfen weder zu kalt noch zu warm sein. Sie müssen genug Sauerstoff enthalten, damit die Wasserlebewesen atmen können und sie dürfen auch nicht zu sauer sein. Weichen die allgemeinen Kenngrößen, auch "allgemeine physikalisch-chemische Parameter" (ACP) genannt, zu stark von den natürlichen Bedingungen ab, kann der gute ökologische Zustand oft nicht mehr erreicht werden.
  • Schadstoffe
    Hier gilt es zu unterscheiden zwischen Stoffen, die von Natur aus in gewissen Mengen vorkommen und solchen, die von Menschen erfunden wurden und die die Natur daher gar nicht "kennt". Metalle wie Zink oder Kupfer kommen fast überall natürlicherweise im Wasser vor – wir sprechen von sogenannten „Hintergrundkonzentrationen“. Wieviel Metall "natürlich" ist, hängt besonders von den jeweiligen geologischen Gegebenheiten ab. Durch die Einleitung von Regenwasser aus bebauten Gebieten sowie von Straßenabwässern sind ihre Konzentrationen jedoch oft überhöht, was auf Wasserorganismen giftig wirken kann. Andere chemische Stoffe gelangen über das Abwasser, über die Luft und den Regen, aber auch aus der Landwirtschaft in die Gewässer. In Bächen, Flüssen und Seen können sie lebende Organismen beeinflussen. Sie können zudem aufwendige Aufbereitungstechnologien zur Trinkwassergewinnung nötig machen. Nicht zuletzt können sie sich in den Meeren anreichern und diese nachhaltig beeinträchtigen. Im Gewässermonitoring werden die Schadstoffkonzentrationen untersucht und unter verschiedenen Aspekten beurteilt. Dabei kommen anspruchsvolle Analyseverfahren zur Anwendung, die es erlauben, selbst „neue” Stoffe in geringsten Konzentrationen sicher nachzuweisen.

Hydromorphologische Untersuchungen

  • Gewässerstruktur und Durchgängigkeit

    Für die Beurteilung des strukturellen Zustands der Fließgewässer wird seit den 1990er Jahren das Verfahren der Gewässerstrukturkartierung nach landesweit einheitlichen Kriterien angewendet. Im Jahr 2011 wurde die Methode noch weiter verfeinert. Mit diesem Verfahren wurden bis 2013 rund 14.000 km Fließgewässer untersucht. Die hierdurch gewonnenen Daten geben einen aktuellen Überblick darüber, inwieweit die Fließgewässerlebensräume in Nordrhein-Westfalen durch technische Befestigungen, Begradigungen und andere Eingriffe gestört sind. Gleichzeitig wurden landesweit alle Wehre, Verrohrungen und andere Querbauwerke aufgenommen, um ein möglichst vollständiges Bild der Durchgängigkeit der Gewässer zu bekommen. Nicht zuletzt zeigt die Kartierung aber auch, wo noch naturnahe Gewässerstrecken zu finden sind und wo Gewässerstrecken bereits erfolgreich renaturiert wurden.

Was sagen die Ergebnisse aus?

Die Ergebnisse der biologischen Untersuchungen ergeben zusammen mit ausgewählten Daten der chemischen Untersuchungen eine Einstufung des ökologischen Zustands für jeden Wasserkörper. Es ergibt sich eine von fünf "Noten" zwischen "sehr gut" und "schlecht".

Die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen liefern die Einstufung des chemischen Zustands. Hier gibt es nur zwei Klassen: Werden Konzentrationsgrenzwerte (sog. Umweltqualitätsnormen, UQN) bestimmter besonders problematischer Schadstoffe überschritten, ist der chemische Zustand "nicht gut". Werden alle UQN dieser "prioritären Stoffe" eingehalten, ist der chemische Zustand "gut". 

Die Ergebnisse der hydromorphologischen Untersuchungen fließen als unterstützende Qualitätskomponente in die Beurteilung des ökologischen Zustands ein. Außerdem geben sie Hinweise auf Bereiche, in denen Renaturierungsmaßnahmen notwendig sind.

Sind bei einem Wasserkörper sowohl der ökologische als auch der chemische Zustand mindestens mit "gut" bewertet, ist das Bewirtschaftungsziel erreicht. Ansonsten müssen im Bewirtschaftungsplan Verbesserungsmaßnahmen vorgesehen werden. Welche Maßnahmen dies sind, können die Expertinnen und Experten der Landesbehörden in den meisten Fällen bereits aus den Monitoring-Ergebnissen ablesen.

 

Weitergehende Informationen

Detaillierte Grundlageninformationen zum Monitoring der Oberflächengewässer finden Sie im Monitoringleitfaden

Eine umfassende Übersicht über die biologischen Bewertungsverfahren bietet die Seite www.gewaesser-bewertung.de.

Weitere Erläuterungen z. B. zu den Qualitätskomponenten oder zur Gewässerstruktur finden Sie bei den Bewertungs- und Arbeitsgrundlagen.

Fischgewässertypen

Zur besseren gewässerökologischen Beurteilung der Fischfauna wurden für NRW Fischgewässertypen definiert.

In Nordrhein-Westfalen wurden im Auftrag des MKULNV und mit fachlicher Begleitung der Bezirksregierung Arnsberg, Dezernat für Fischerei, Albaum, in einem Projekt durch die Büros NZO und ifö Fischgewässertypen und -referenzen erarbeitet. Diese Fischgewässertypen sind nachfolgend veröffentlicht.

Die Abbildung zeigt drei Titelblätter verschiedener  Gewässertypensteckbriefe, die übereinander gelegt sind. Die einzelnen Blätter enthalten tabellarisch angeordneten Text und jeweils ein Gewässerfoto.

Die Fließgewässertypen in Deutschland

Bundesweit einheitlich wurden bisher 25 Fließgewässertypen (sogenannte „LAWA-Typen“) für Deutschland festgelegt: 4 für die Ökoregion der Alpen und des Alpenvorlandes, 8 für das Mittelgebirge, 9 für das Norddeutsche Tiefland sowie 4 Fließgewässertypen, die als „Ökoregion unabhängige“ Typen in verschiedenen Ökoregionen verbreitet sind.

Was sind Fließgewässertypen?

Die Fließgewässer in Deutschland weisen in ihrer Gestalt (Morphologie), ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften und ihrer Besiedlung mit Tieren und Pflanzen eine große Vielfalt auf. Für die ökologische Bewertung wurden sie systematisch nach gemeinsamen Merkmalen geordnet und sogenannten Fließgewässertypen zugeordnet.

Nach den folgenden Kriterien wurden die Fließgewässer kategorisiert:

  • Ökoregion
    Unterschieden werden (in Deutschland): Alpen, Alpenvorland, Mittelgebirge und Norddeutsches Tiefland
  • Höhenlage
    anhand der Höhe über dem Meeresspiegel: über 800 m NN, 200 – 800 m  NN, unter 200 m NN
  • Gewässergröße
    anhand der Einzugsgebietsgrößen: Bach (10 – 100 km²), kleiner Fluss (100 – 1.000 km²), großer Fluss (1.000 – 10.000 km²) und Strom (> 10.000 km²),
  • Geologie
    Unterschieden werden Gewässer auf kalkigem (basenreichem), silikatischem (basenarmem) und organischem (z. B. Torf) Untergrund.

Bundesweit wurden so insgesamt 25 "biozönotisch bedeutsame" Fließgewässertypen für Deutschland festgelegt und in "Typensteckbriefen" charakterisiert:

  • 4 für die Ökoregion der Alpen und des Alpenvorlandes,
  • 8 für das Mittelgebirge,
  • 9 für das Norddeutsche Tiefland sowie
  • 4 Fließgewässertypen, die als „Ökoregion unabhängige“ Typen in verschiedenen Ökoregionen verbreitet sind.

Sie werden auch als "LAWA-Typen" bezeichnet, weil die Festlegung von der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) getroffen wurde.

Zu sehen sind 2 Personen, die an einem kleinen Gewässer Wasserproben entnehmen.

Gewässer- und Grundwasserüberwachung (Monitoring)

Der Zustand der Wasserkörper und die Erreichung der Bewirtschaftungsziele wird in den Bächen, Flüssen und Seen sowie im Grundwasser regelmäßig überwacht. Hier finden Sie Informationen über die Messnetze, die angewandten Methoden und die Ergebnisse der Überwachung.

Die Oberflächengewässer und das Grundwasser werden in NRW systematisch und regelmäßig untersucht. Bei den Oberflächengewässern werden biologische und chemische Parameter betrachtet, das Grundwasser wird chemisch und mengenmäßig untersucht. Anhand der Ergebnisse dieses "Monitorings" können die Wasserkörper ermittelt werden, die nicht den Anforderungen des jeweiligen "guten Zustands" genügen. Somit besteht eine solide Grundlage für die Maßnahmenplanung an den Gewässern und für die Grundwasserkörper. 

Verantwortlich für die Durchführung des Monitorings ist das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV).
Aktuelle Ergebnisse des Monitorings finden Sie im Kartendienst des ELWAS-WEB, einem umfassenden Portal zu Gewässerdaten in Nordrhein-Westfalen.