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Maßnahmen

Wichersbach bei Borken

Der Wichersbach bei Borken wurde innerhalb einer Sekundäraue neu trassiert und soll sich zu einem Trittstein im Sinne des Strahlwirkungs- und Trittsteinkonzepts entwickeln. 

Gewässername

Wichersbach

Bezirksregierung Münster

Borken, Kreis Borken

Leitbild

Sandgeprägte Tieflandbäche (LAWA Typ 14)

PE_ISS_1000

DE_NRW_928242_0

Maßnahmenträger

Stadt Borken

Ende der Bauzeit

2021

Länge (Stationierung) der Maßnahme

95 m (Stat. 0+215 bis 0+310)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 8.560 m²

Der Wichersbach entspringt nördlich von Heiden und mündet nach einer Fließlänge von rd. 4,9 km südwestlich von Borken in die Borkener Aa. Bis auf wenige noch relativ naturnahe Teilstrecken ist der Bach überwiegend begradigt ausgebaut. In diesen naturfernen Abschnitten sind die Gewässersohle und die Böschungsfüße überwiegend geschottert, sodass eine eigendynamische Entwicklung des Wichersbachs nicht möglich ist. 

Auf Flächen, die von der Amprion GmbH gesichert und zur Erfüllung von Kompensationsverpflichtungen zur Verfügung gestellt wurden, konnten der Wichersbach und Abschnitte des einmündenden Hornefeldbachs nun ökologisch aufgewertet werden. Hierzu wurden an den Wichersbach angrenzende Flächen zur Ausbildung einer Sekundäraue abgesenkt und der Wichersbach abschnittsweise darin neu trassiert. Der an die Maßnahmenfläche angrenzende Hornefeldbach wurde kleinräumig umgestaltet und in die Maßnahme einbezogen. 

Der neue Gewässerverlauf wurde mit gewundenem bis mäandrierendem Verlauf als Initialgerinne vorprofiliert und kann sich nun eigendynamisch weiterentwickeln. Der anstehende sandige Boden bietet hierfür ideale Bedingungen.

Totholz unterstützt die dynamischen Prozesse. Das stellenweise eingebrachte gewässertypspezifische Kiessubstrat dient der Strukturanreicherung auf der Sohle und im Uferbereich und regt durch seine strömungslenkende Wirkung zusätzlich die seitliche Verlagerung des Baches an. Die Sekundäraue soll sich langfristig im Rahmen der natürlichen Sukzession zu einem Sumpf- und Bruchwald entwickeln.

Gegenüber dem Altverlauf wurde eine Laufverlängerung von ca. 155 m erreicht.

Der umgestaltete Abschnitt des Wichersbachs soll sich zu einem Trittstein im Sinne des Strahlwirkungs- und Trittsteinkonzepts entwickeln. Trittsteine stellen neben den Strahlursprüngen einen wichtigen Baustein zur Erreichung der Ziele der EG-WRRL dar. Sie erreichen nicht die Länge eines Strahlursprungs, ermöglichen aber zum einen die vorübergehende An- und Besiedlung durch wertvolle fließgewässertypspezifische Lebewesen und erleichtern zum anderen die Durchwanderung weniger strukturreicher Bachabschnitte. 

Der Altverlauf des Wichersbachs bleibt als Retentionsraum zur Unterstützung des Hochwasserschutzes erhalten. Auch die neu angelegte Sekundäraue steht bei Hochwasserereignissen als Retentionsraum zur Verfügung und verbessert somit den ökologisch orientierten Hochwasserschutz.

Eine weitere Synergie konnte mit dem Fachkonzept Biotopverbund erzielt werden. Die in die Maßnahme einbezogenen Flächen sind Bestandteil des Fachkonzeptes Biotopverbund des Landes Nordrhein Westfalen. Als Schutz- und Entwicklungsziele für den Bereich gelten unter anderem die Entwicklung eines naturnahen Bachtalbiotopkomplexes mit naturnahen, unbewirtschafteten Auen-, Bruch- und Quellwäldern, naturnahen Fließgewässern, auendynamischen Prozessen, auentypischen Strukturen sowie extensiv genutzten Feuchtgrünlandflächen. Auch hier leistet die umgesetzte Maßnahme am Wichersbach einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele. 

Gauxbach im NSG "Am Waldhof"

Der Gauxbach bekam innerhalb des NSG "Am Waldhof" ein neues Bett, das zukünftig vielen Tier- und Pflanzenarten einen abwechslungsreichen Lebensraum bietet.

Gewässername

Gauxbach

Bezirksregierung Münster

Ochtrup, Kreis Steinfurt

Leitbild

Sandgeprägte Tieflandbäche (LAWA Typ 14)

PE_ISS_1200

DE_NRW_928616_0

Maßnahmenträger

Unterhaltungsverband Vechte und Gauxbach

Ende der Bauzeit

2021

Länge (Stationierung) der Maßnahme

570 m (Stat. 4+587 bis 5+155)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 10.250 m²

Im Nordwesten des Kreises Steinfurt fließt der Gauxbach, der nach ca. 14,8 km bei Ochtrup/Welbergen in die Vechte mündet. Innerhalb des Naturschutzgebiets „Am Waldhof“ verlief das Gewässer bisher geradlinig entlang von beidseitig gewässerbegleitenden Baum- und Strauchreihen. Die Böschungen waren abschnittsweise mit Geotextilien und Wasserbausteinen verbaut, sodass der Gauxbach sich nicht eigendynamisch verlagern konnte. 

Nachdem das Gewässerumfeld bereits im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen extensiviert und damit aufgewertet worden war, bot sich nun auch die Möglichkeit, den Gauxbach ökologisch zu verbessern. Hierzu wurde im Bereich eines vorhandenen 6 – 22 m breiten Ruderalstreifens ohne Gehözbewuchs eine Sekundäraue geschaffen, innerhalb derer ein neues geschwungenes Mittelwasserbett angelegt wurde.    

Durch das Einbringen von Totholz, die Anlage von Flutmulden und das Vormodellieren eines Niedrigwasserprofils entsteht ein strukturell vielseitiger Gewässerabschnitt, der vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. Die in unterschiedlichen Geländehöhen angelegten Flutmulden fördern die Vernetzung des Gewässers mit seiner Aue und stellen ebenfalls hochwertige Habitatstrukturen für auenbewohnende Arten dar. 

Der umgestaltete Abschnitt des Gauxbachs wird sich aller Voraussicht nach zu einem Strahlursprung entwickeln. Diese Bereiche stellen einen wichtigen Baustein zur Erreichung der Ziele der EG-WRRL dar, da sie die Ansiedlung von wertvollen fließgewässertypspezifischen Lebewesen ermöglichen und deren Ausbreitung auch in weniger strukturreiche Bachabschnitte fördern. Eine bedarfsgerechte Gewässerunterhaltung unterstützt die weitere Entwicklung des Gewässerabschnitts. 

Der Altverlauf des Gauxbachs bleibt als Retentionsraum zur Verbesserung des Hochwasserschutzes erhalten. Auch die neu angelegte Sekundäraue steht bei Hochwasserereignissen als Retentionsraum zur Verfügung und verbessert somit den ökologisch orientierten Hochwasserschutz.

Kannebrocksbach in Dülmen

Am Kannebrocksbach in Dülmen entsteht durch eine Gewässerentwicklungsmaßnahme ein wertvoller Trittstein und Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt im Bach und seiner Aue.  

Gewässername

Kannebrocksbach

Bezirksregierung Münster

Dülmen-Merfeld, Kreis Coesfeld

Leitbild

Sandgeprägter Tieflandbach (LAWA Typ 14)

PE_LIP_1400

DE_NRW_278884_0

Maßnahmenträger

Wasser- und Bodenverband Unterer Heubach

Ende der Bauzeit

2020

Länge (Stationierung) der Maßnahme

210 m (Stat. 5,010 – 5,220)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

rund 7.500 m²

Der im Einzugsgebiet der Lippe liegende Kannebrocksbach wurde im Rahmen der Flurbereinigung in Teilen ausgebaut und begradigt und weist strukturell überwiegend einen relativ naturfernen Zustand auf. 

Durch die Gewässerentwicklungsmaßnahme sollen die Gewässerstrukturen verbessert und ein Trittstein im Sinne des Strahlwirkungskonzeptes geschaffen werden. Fließgewässertypische Lebewesen, die sich hier ansiedeln und vermehren, können von hier aus in angrenzende Bachstrecken einwandern und so den Organismenaustausch im Bach insgesamt verbessern.  

Durch die Anlage einer tiefer liegenden, rund 40 m breiten Sekundäraue wird zusätzlicher Raum für den Wasserabfluss geschaffen. Eine erhöhte Rauigkeit im Abflussprofil, durch das gesicherte Einbringen von Totholz und Auwaldentwicklung, kann so zugelassen werden, ohne den schadlosen Wasserabfluss zu gefährden.

Gleichzeitig kann sich das Gewässer innerhalb der Sekundäraue eigendynamisch entwickeln und fließgewässertypische Sohl- und Uferstrukturen ausbilden. Einzelne Kiesrauschen wurden angelegt, um die Substratvielfalt und das Vorkommen von kieslaichenden Fischarten zu fördern. In der Sekundäraue sorgen Senken z.T. unterhalb der Mittelwasserlinie für Vernässung und Feuchtezonen in der Aue. Die Auwaldentwicklung wird durch initiale Gehölzpflanzungen und anschließende Sukzession gefördert.

Der Kannebrocksbach im Heubachsystem gehört zum potenziellen Ver- bzw. Ausbreitungsgebiet des Fischotters. Der Fischotter braucht sauberes Wasser sowie eine ausreichende Nahrungsgrundlage und ist grundsätzlich auch auf strukturreiche Ufer und Auen angewiesen. Da die Maßnahme am Kannebrocksbach nicht nur die Gewässerstrukturen im „aquatischen“ Bereich verbessert, sondern auch das Gewässerumfeld ökologisch aufwertet, werden geeignete Lebensräume für den Fischotter geschaffen. Somit kann die Maßnahme die Ausbildung einer stabilen Fischotterpopulation im Heubachsystem unterstützen.

Das Foto besteht aus drei Bildelementen. Rechts und im Vordergrund ist kahle , dunkle Erde zu sehen. In der Diagonalen schlängelt sich ein kleines Gewässer durch das Bild. Das Gewässer ist torfbedingt braun-rot gefärbt. Am oberen Bildrand sind verschiedene noch kahle Laub- und Nadelbäume zu erkennen.

Hummertsbach bei Emsdetten

Der Hummertsbach wurde nahe des Wasserwerks Ortheide in Einklang mit der Trinkwassernutzung naturnäher gestaltet. Das Gewässer entwickelt sich nun überwiegend eigendynamisch und schafft so wertvolle Strukturen und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Gewässername

Hummertsbach

Bezirksregierung Münster

Emsdetten, Kreis Steinfurt

Leitbild

Sandgeprägte Tieflandbäche (LAWA-Typ 14)

PE_EMS_1100

DE_NRW_3372_0

Maßnahmenträger

Kreis Steinfurt

Ende der Bauzeit

2021

Länge (Stationierung) der Maßnahme

ca. 750 m (Stat. km 0+290 – 1+036)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 1,1 ha

Der Hummertsbach verläuft westlich und nördlich von Emsdetten im Kreis Steinfurt und mündet unterhalb des Trinkwasserschutzgebietes Ortheide in die Ems. Innerhalb des Wasserschutzgebietes nahe des Wasserwerks Ortheide wurde das Gewässer in den 1980er Jahren auf einem Teilstück verrohrt und die Gewässersohle im weiteren Verlauf abgedichtet. 

Auf einer Länge von insgesamt ca. 750 m wurde der Hummertsbach nun naturnäher gestaltet und somit ein weiterer Baustein zur Erreichung der Ziele der EG-WRRL umgesetzt. Ein Großteil der für die Maßnahme erforderlichen Flächen wurde durch die Stadtwerke Emsdetten zur Verfügung gestellt. Weitere kleinere Teilflächen befanden sich im Eigentum der Stadt Rheine und in Privatbesitz. 

Das Bild in der Kopfzeile zeigt den neu gestalteten Hummertsbach im unteren Maßnahmenbereich kurz nach der Fertigstellung. Der Untergrund aus Niedermoor bedingt die Färbung des Wassers und des Bodens. 

Im oberen Bereich der Gestaltungsmaßnahme wurde die vorhandene Verrohrung zurückgebaut und die Gewässersohle neu abgedichtet. Auf der Abdichtung erfolgte eine naturnähere Gestaltung des Gewässerverlaufs. 

Ein kleines Gewässer mäandriert auf dem Foto von links nach rechts durch einen waldigen Bereich. Die Bäume haben noch relativ schmale Baumstämme, sie sind kahl. Am oberen Ufer fehlt noch der Bewuchs, hier ist die kahle dunkle Erde zu sehen.

Im unteren Maßnahmenbereich konnte der Hummertsbach durch den Rückbau von Ufersicherungen entfesselt werden. Das Gewässer wurde innerhalb des zur Verfügung stehenden Entwicklungsraums mit einem gewundenen bis mäandrierenden Verlauf auf einer Länge von ca. 610 m vorgestaltet. Auch Abschnitte des Altverlaufs konnten in die Neugestaltung einbezogen werden. Unterschiedliche Breiten- und Höhenniveaus fördern die Überflutungsdynamik und sorgen für mehr Standortvariabilität. 

Dies ist die Großaufnahme eines kleinen Gewässers. Im Gewässer wurde ein Wurzelstubben eingebracht. Der Uferbereich ist noch nicht bewachsen.
Hummertsbach Totholz / © Bezirksregierung Münster

Natürliche Strukturelemente wie Wurzelstubben und Holzstämme unterstützen das Gewässer bei der eigendynamischen Entwicklung wertvoller Strukturen und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. 

Die Umgestaltung des Hummertsbachs erfolgte im Einklang mit der vorhandenen Trinkwassernutzung. Zum Schutz des Grundwassers wurde die Gewässersohle auf ca. 3.000 m² abgedichtet. Auch der Hochwasserschutz konnte durch den hinzugewonnenen Retentionsraum verbessert werden. 

Für die Maßnahme wurden über 7.500 m³ Boden bewegt und mehr als 50 Totholzelemente eingebracht.

Ein kleines Gewässer schlängelt sich leicht durch eine Wiesenlandschaft. Der Bachlauf wurde frisch entfesselt, der Uferbereich ist noch nicht begrünt, sondern noch erdig. An einer Stelle wurde im Gewässer ein Baumstamm mit Holzpflöcken fixiert. Im Hintergrund sind Waldbereiche sowie 2 Gebäude zu sehen.

Forthbach bei Oelde

Der bisher begradigte Forthbach wurde auf kreiseigenen Flächen in Höhe des NSG Märzenbecherwald ökologisch aufgewertet. Ein weiterer Baustein zur Zielerreichung der EG-WRRL. 

Gewässername

Forthbach

Bezirksregierung Münster

Oelde, Kreis Warendorf

Leitbild

Kiesgeprägte Tieflandbäche (LAWA-Typ 16)

PE_EMS_1400

DE_NRW_31164_11526

Maßnahmenträger

WuB Oelde

Ende der Bauzeit

2021

Länge (Stationierung) der Maßnahme

ca. 480 m (Stat. km 14+480 – 14+965)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 1,3 ha

In Höhe des Naturschutzgebiets Märzenbecherwald bei Oelde fließt der Forthbach, der in der Vergangenheit zugunsten von Nutzungs-und Eigentumsgrenzen ausgebaut und begradigt wurde. Die Gewässerstrukturen sind überwiegend sehr stark verändert, naturnahe Strukturen gibt es nur in Ansätzen. 

Auf einer Länge von insgesamt ca. 480 m wurde der Forthbach nun ökologisch aufgewertet und somit ein weiterer Baustein zur Erreichung der Ziele der EG-WRRL umgesetzt. Der dafür benötigte Entwicklungsraum konnte über Flächen im Eigentum des Kreises Warendorf zur Verfügung gestellt werden. 

Das Foto zeigt in der Bildmitte ein kleines, sich leicht durch eine Agrarlandschaft schlängelndes Gewässer. Der Bachlauf wurde frisch entfesselt, der Uferbereich ist noch nicht begrünt, sondern noch erdig. Oberhalb des Gewässers liegen 2 Gehöfte entlang einer Straße und ein Teich. Am oberen Bildrand sind ein mit kurzem Grün bewachsenes und ein unbewachsenes Feld zu sehen. Im Vordergrund befindet sich ebenfalls ein grünes Feld, mit 2 Wasserflächen und 2 noch unbewachsenen erdigen Bereichen.

Der Forthbach wurde innerhalb einer neu angelegten Sekundäraue mit einem neuen Verlauf und einer fließgewässertypischen Ufergestaltung vorgestaltet. Natürliche Strukturelemente wie Wurzelstubben und Holzstämme unterstützen das Gewässer bei der eigendynamischen Entwicklung wertvoller Strukturen und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Auch die Vernetzung des Forthbaches mit seiner Aue wird gefördert. 

Im angrenzenden Naturschutzgebiet Märzenbecherwald befinden sich feuchte Grünlandbereiche mit Kalkflachmooren und Quellaustritten. Diese Strukturen bilden einen Anknüpfungspunkt zur ökologischen Verbesserung des Forthbaches. Auch im Rahmen der Gewässerentwicklungsmaßnahme wurden naturnahe Strukturen im Umfeld angelegt und so Synergien mit dem Naturschutz erzielt. 

Für den Hochwasserschutz wird über den zusätzlichen Retentionsraum, den die Sekundäraue bei Hochwasserereignissen bietet, ebenfalls eine Verbesserung erreicht. 

Für die Maßnahme wurden ca. 3.000 m³ Boden bewegt und 45 Totholzelemente eingebracht. 

Das Luftbild zeigt in der Bildmitte ein kleines, sich leicht durch eine Agrarlandschaft schlängelndes Gewässer, welches am oberen Ufer von Baumbestand begleitet wird. Der Bachlauf wurde entfesselt, der Uferbereich ist noch nicht begrünt, sondern erdig, ein gelber Bagger ist am Gewässer noch zu sehen. Am oberen Bildrand ist ein weiteres Gewässer zu sehen, dass nur im unteren Bereich entfesselt wurde, im weiteren Verlauf ist das Bachbett eng begrenzt und begradigt. Das Agrarland setzt sich aus grünen und brau

Hessel und Speckengraben bei Sassenberg

Im Bereich der Einmündung des Speckengrabens in die Hessel entstehen durch eine Gewässerentwicklungsmaßnahme wertvolle Trittsteine, die sich im Lauf der Zeit zu einem Strahlursprung entwickeln können. 

Gewässername

Hessel und Speckengraben

Bezirksregierung Münster

Sassenberg, Kreis Warendorf

Leitbild

Sandgeprägte Tieflandbäche (LAWA-Typ 14)

Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse (LAWA Typ 15)

PE_EMS_1600

DE_NRW_3168_0 (Speckengraben)

DE_NRW_316_0 (Hessel)

Maßnahmenträger

WaBo Sassenberg-Füchtorf

Ende der Bauzeit

2021

Länge (Stationierung) der Maßnahme

insgesamt ca. 970 m

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 1,45 ha

Zwischen Sassenberg und Warendorf-Milte mündet der Speckengraben in die Hessel. 

Auf einer Länge von insgesamt ca. 970 m wurden die Hessel und der Speckengraben ökologisch aufgewertet und somit ein weiterer Baustein zur Erreichung der Ziele der EG-WRRL umgesetzt. Auch die Durchgängigkeit der Gewässer konnte verbessert werden, sodass Fische und Kleinlebewesen wieder ungehindert wandern können. 

Die Aufweitung einzelner Uferabschnitte und das Einbringen von Totholz sowie das Anlegen von Strömungslenkern fördern die eigendynamische Entwicklung, insbesondere auf der Gewässersohle und in den Uferbereichen. Standorttypische Gehölze werden erhalten, nicht bodenständige Gehölze entfernt und die vorhandenen Teiche in die großzügige Sekundäraue integriert.

Das Foto zeigt ein begradigtes kleines Gewässer. Die Ufer sind grasbewachsen, auf beiden Uferseiten schließen Felder an.
Das Luftbild zeigt ein kleines Gewässer, welches am oberen Bildrand von Baumbestand begleitet wird. Der Bachlauf wurde entfesselt, der Uferbereich ist noch nicht begrünt, sondern erdig, ein gelber Bagger, eine Person und ein weißes Auto sind noch im Hintergrund am Gewässer noch zu sehen. Ins Gewässer wurde an mehreren Stellen Totholz eingebracht. Rechts und links schließt sich Agrarland mit grünen und braunen Feldern an.
Zu sehen ist ein gradlinieges Gewässer mit grasbewachsenen Ufern. Ins Gewässer wurden mehrere Störstellen aus Wurzelstöcken eingebracht.

An drei Abschnitten in der Hessel und an einem Abschnitt im Speckengraben konnte die ökologische Durchgängigkeit wiederhergestellt werden. In der Hessel wurden die Durchgängigkeitshindernisse, soweit möglich, vollständig zurückgebaut. Zusätzlich wurde die Gewässersohle angehoben und ein Raugerinne mit Störelementen angelegt. Im Speckengraben wurde der Rückbau eines Querbauwerks durch eine Laufverlängerung kompensiert, um das vorhandene Gefälle abzubauen.

Mit dieser Gewässerentwicklungsmaßnahme entstehen im Bereich des Zusammenflusses der beiden Gewässer zwei Trittsteine, die sich im Lauf der Zeit zu einem Strahlursprung entwickeln können. 

Das Luftbild zeigt ein aufgeweitetes Flussbett, in das eine mit dem Ufer festverbundene Halbinsel hineinragt. Am Ufer liegen mehrfach Totholzstämme, weiterhin wurden an der durchflossenen Seite der Halbinsel 8 versetzt angeordnete Querriegel ins Gewässer eingebaut. Das Umland des Gewässers besteht aus Grünland, Baumbewuchs, einer Siedlung mit Freibad. Im Hintergrund führt eine Brücke über den Fluss und eine weitere Gewässerstrecke mit Querriegeln ist zu erkennen.

Ems bei Greven - Herstellung der Durchgängigkeit

Bei Greven behinderten zwei Wehre die Durchgängigkeit der Ems. Durch ihren Umbau zu einem zweiteiligen Raugerinne-Beckenpass können nun Fische und im Wasser lebende Kleintiere wieder ungehindert wandern. 

Gewässername

Ems

Bezirksregierung Münster

Greven

Leitbild

Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse (LAWA Typ 15g)

PE_EMS_1000

OFWK DE_NRW_3_206483

Maßnahmenträger

Land NRW

Ende der Bauzeit

2021

Länge (Stationierung) der Maßnahme

ca. 1500 m (Stat. 251+800 – 253+300)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 7,7 ha

Im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und des Ems-Auen-Schutzkonzeptes hat die Bezirksregierung Münster die beiden Grevener Ems-Wehre umgebaut. Die Querbauwerke „Cramer“ und „Schöneflieth“ mit einem Wasserspiegelunterschied von insgesamt 2,20 m wurden so umgestaltet, dass Fische und im Wasser lebende Kleintiere wieder ungehindert in der Ems wandern können. 

Das Luftbild zeigt das Gewässer mit dem Wehr (erkennbar am weiß aufschäumenden Wasser) in der Agrarlandschaft. Auf beiden Uferseiten wird das Gewässer von einem Weg bzw. einer Straße begleitet.
Das Wehr Cramer ...
Das Luftbild zeigt das Wehr (erkennbar am weiß aufschäumenden Wasser). Über das Gewässer führt eine Straßenbrücke. Am rechten Ufer führt ein Weg flussbegleitend durch eine Wiesenlandschaft, rechts ist Baumbestand.
... und das Wehr Schöneflieth

Dazu wurde ein zweiteiliger Raugerinne-Beckenpass mit insgesamt 21 Becken in die neugestalteten Emsverläufe von 350 m bzw. 410 m Länge integriert. Zur Gewährleistung der Durchwanderbarkeit darf die Höhendifferenz zwischen den Becken 10 cm nicht überschreiten. Hierzu wurden insgesamt 23 Querriegel mit definierter Öffnungsbreite hergestellt.

Zudem wurde im Zuge der Baumaßnahme das Flussbett der Ems auf einer Länge von 1.500 m renaturiert und die Emsaue durch typische Lebensräume aufgewertet.

Das Bild ist eine Kombination aus Orthofoto und Kartendarstellung im Bereich des Gewässers. Der Fluss erstreckt sich von links oben nach rechts unten. Zu sehen sind die beiden im ehemaligen Wehrbereich eingezeichneten Inseln mit Zwischendamm und Querriegeln auf der durchflossenen Seite. Schilder weisen auf eine Baustraße und eine Flutrinne im unteren Bildbereich sowie den Neuverlauf des Gewässers und am oberen Bildrand auf eine linksseitige Aufweitung und Aufweitung des Mündungsbereichs Münstersche Aa hin.

Die Entnahme von Böschungsbefestigungen und die gleichzeitige Aufweitung des Flussbettes in den flussauf- und abwärts anschließenden Ems-Abschnitten bis zur Mündung der Münsterschen Aa ermöglichen es der Ems, sich zukünftig wieder eigendynamisch zu entwickeln. 

Mit der Herstellung der Neuverläufe und Errichtung von Zwischendämmen in der heutigen Ems, entstehen naturnahe Altarme und Inselbereiche, auf denen durch Bodenabtrag neue Auenstandorte geschaffen wurden.

Durch die Aufweitungen der Ems auf bis zu 50 m Breite wurde darüber hinaus auch die Hochwassersicherheit für die Stadt Greven verbessert.

Das Luftbild zeigt, wie die Münstersche Aa im Mündungsbereich entfesselt wurde. Im Mündungsbereich ist ein sandiger Schwemmkegel zu erkennen. Die Mündung liegt im landwirtschaftlich genutzten Bereich, auf der linken Seite der Münsterschen Aa grenzt ein Waldgebiet direkt an das Gewässer.  Rechts werden die Landwirtschaftsflächen von Baumbestand unterbrochen.

Insgesamt wurden auf der Baustelle Bodenmassen in der Größenordnung von ca. 550.000 m³ bewegt und zur Herstellung des Raugerinne-Beckenpasses wurden ca. 14.000 m³ Wasserbausteine verbaut. Zur Verbesserung von Gewässerstruktur und Lebensraum wurden in der renaturierten Ems ca. 50 Bäume fest verankert und eine Vielzahl von Baumstubben als Totholzelemente eingebracht.

Die Bauarbeiten starteten im November 2019. Der erste Bauabschnitt am Wehr Schöneflieth wurde im Herbst 2020 fertig gestellt, im Sommer 2021 folgte dann die Fertigstellung des Raugerinne-Beckenpasses am Wehr Cramer.

Die Maßnahme wurde vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW finanziert.

Das Luftbild zeigt ein aufgeweitetes Flussbett, in das eine mit dem Ufer festverbundene Halbinsel hineinragt. Am Ufer und im Gewässer liegen Totholzstämme, weiterhin wurden an der durchflossenen Seite der Halbinsel 15 versetzt angeordnete Querriegel ins Gewässer eingebaut. Das Umland des Gewässers besteht links aus Grünland (auf einer Weide sind braune und weiße Kühe zu erkennen und eingepackte Heuballen), auf der rechten Seite ist ein größerer Gewerbekomplex zu erkennen.
Sanft geschwungenes, flaches Gewässer in der Mitte. Links am Ufer und mittig quer zum Gewässerverlauf liegt je ein Baumstamm. Der Uferbereich ist noch nicht bewachsen.

Münstersche Aa – Ein Strahlursprung bei Havixbeck-Hohenholte

An der Münsterschen Aa bei Havixbeck-Hohenholte konnte das durch eine bedarfsgerechte Gewässerunterhaltung entstandene Potenzial zur Schaffung eines Strahlursprungs genutzt werden. 

Gewässername

Münstersche Aa

Bezirksregierung Münster

Kreisgrenze zwischen Steinfurt und Coesfeld

Leitbild

Sandgeprägte Tieflandbäche (LAWA-Typ 14)

PE_EMS_1100

DE_NRW_332_20800

Maßnahmenträger

Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt

Ende der Bauzeit

2021

Länge (Stationierung) der Maßnahme

850 m (Stat. 33+280 – 34+130)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 6,45 ha

Die Münstersche Aa verlief östlich entlang der Ortslage Havixbeck-Hohenholte weitestgehend gestreckt und wies strukturell in weiten Bereichen einen relativ naturfernen Zustand auf. Daneben fanden sich jedoch auch Abschnitte, in denen sich durch eine bedarfsgerechte Gewässerunterhaltung bereits deutlich bessere und fast gewässertypspezifische Gewässerstrukturen entwickelt hatten. Dieses Potenzial sollte durch eine Gewässerentwicklungsmaßnahme zur Schaffung eines Strahlursprungs genutzt werden. Diese Bereiche stellen einen wichtigen Baustein zur Erreichung der Ziele der EG-WRRL dar, da sie die Ansiedlung und Ausbreitung von wertgebenden fließgewässertypspezifischen Lebewesen ermöglichen. 

Die folgende Abbildung zeigt eine beispielhafte Habitatskizze für die hydromorphologische Ausprägung des Kernlebensraums eines sandgeprägten Tieflandbachs (Fließgewässertyp 14) im guten ökologischen Zustand (Quelle: Döbelt-Grüne et al. 2013 in: Hydromorphologische Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen (UBA-Texte 43/2014)).

Die Grafik zeigt einen sich schlängelnden Gewässerbereich. Im Vorland stehen lebensraumtypische Gehölze, dargestellt als Kreise, sowie ein Wurzelballen. Am Ufer und im Gewässer finden sich Signaturen für Kies- und Sandablagerungen. Im Uferbereich und hinter einer Sandablagerung ist Falllaub und Dentritus eingezeichnet. Ebenfalls im Uferbereich und vor der Sandablagerung ist Totholz eingezeichnet. Im Gewässer zwischen den Ablagerungen sind Makrophyten skizziert.

 

 

Das Foto zeigt eine Informationstafel zur Gewässerrenaturierung am neu angelegten Bachbett. Das Schild mit dem Titel „Ökologische Gewässerentwicklung der Münsterschen AA, Stat. 33+280 bis 34+130“ enthält neben Text 2 Gewässerfotos, 1 Luftbild, in das der mäandrierende Gewässerverlauf eingezeichnet wurde, und verschiedene Logos (zu erkennen ist das Wappen von NRW).
Informationstafel Münstersche Aa, Hohenholte / © Bezirksregierung Münster/Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt

Innerhalb einer neu angelegten Sekundäraue wurde der Lauf der Münsterschen Aa in einem vorprofilierten Gerinne um ca. 200 m verlängert. In diesem Bereich kann sich das Gewässer wieder eigendynamisch entwickeln. Um die Entwicklung anzustoßen bzw. zu ermöglichen, wurden insgesamt 145 Totholzelemente in Form von Wurzelstubben und Stämmen eingebracht. Auch der bestehende Lauf der Münsterschen Aa wurde durch den Einbau von Totholz strukturell aufgewertet. 

Ein Foto zeigt den frisch angelegten Bachlauf. Der Uferbereich ist noch erdig und unbewachsen. Am rechten Ufer lieft der an Pflöcken fixierte Wurzelstubben.
Ein Abschnitt der Sekundäraue zeigt einen flachen Gewässerabschnitt mit langen Stämmen, die an der linken Uferseite eingebracht wurden. Es gibt noch keinen Bewuchs im Uferbereich.

Unterschiedliche Breiten- und Höhenniveaus der Sekundäraue fördern nun die Überflutungsdynamik des Gewässers und die Vernetzung mit der Aue. Um die Substratdiversität zu erhöhen und den Fließgewässerorganismen Reproduktionsräume anzubieten, wurden zudem Kiesdepots an den Ufern der neuen Trasse angelegt. Eine Initialpflanzung mit anschließender Sukzession sorgt in Zukunft für Beschattung.

Neben der Schaffung eines Strahlursprungs weist die Maßnahme auch Synergien mit dem Hochwasserschutz an der Münsterschen Aa auf. Der Entwicklungsraum steht bei Hochwasserereignissen als Retentionsraum zur Verfügung und verbessert somit den ökologisch orientierten Hochwasserschutz. Durch Anlage eines Bypasses neben einer vorhandenen Gewölbebrücke konnte eine weitere Verbesserung für den Hochwasserwasserschutz erreicht werden. 

Hessel – Neutrassierung in Warendorf-Milte

In Warendorf-Milte konnte für die Hessel auf einer Ausgleichsfläche der Stadt eine Sekundäraue angelegt werden. In dem neu trassierten Abschnitt entwickeln sich nun hochwertige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. 

Gewässername

Hessel

Bezirksregierung Münster

Milte, Kreis Warendorf

Leitbild

Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse (LAWA Typ 15)

PE_EMS_1600

DE_NRW_316_0

Maßnahmenträger

Stadt Warendorf

Ende der Bauzeit

2014

Länge (Stationierung) der Maßnahme

180 m (Stat. 4+090 – 4+270)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 1,43 ha

Im Jahr 2014 konnte an der Hessel in Warendorf-Milte auf einer Ausgleichsfläche der Stadt Warendorf eine Maßnahme zur Umsetzung der EG-WRRL fertiggestellt werden. Das zuvor ausgebaute und begradigte Gewässer wurde innerhalb einer naturnahen Sekundäraue neu trassiert und somit sein Lauf um ca. 200 m verlängert. 

Durch die Neutrassierung kann zudem ein vorhandenes Querbauwerk in der Hessel umgangen und so die Durchwanderbarkeit des Gewässers für Fische und Kleinlebewesen gewährleistet werden. Durch den Einbau von Totholz und Initialpflanzungen von Weiden und Erlen soll die Entwicklung hochwertiger Habitatstrukturen für Tiere und Pflanzen innerhalb der Sekundäraue gefördert werden. Zudem konnte durch die Neugestaltung der Fläche Retentionsraum für Hochwasserabflüsse gewonnen werden. Für die Umsetzung der Maßnahme waren Bodenbewegungen von rund 15.000 m³ erforderlich. 

Ein Trittstein in der Bocholter Aa in Borken, Deponie Hoxfeld

Die Gewässerumgestaltung der Bocholter Aa im Bereich der Deponie Hoxfeld schafft einen wichtigen Trittstein mit neuen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen im Gewässer und optimiert die ökologische Durchgängigkeit.       

 

Gewässername

Bocholter Aa

Bezirksregierung Münster

Borken-Rhedebrügge, Kreis Borken

Leitbild

Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse (LAWA Typ 15)

PE_ISS_1000

DE_NRW_9282_26735

Maßnahmenträger

Kreis Borken

Ende der Bauzeit

2020

Länge (Stationierung) der Maßnahme

510 m (Stat. 30+540 bis 31+050)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 1,8 ha

Die Flächen an der Bocholter Aa im Bereich der Deponie Hoxfeld sind im Eigentum des Kreises Borken. Daher lag eine naturnahe Umgestaltung der Aa durch den Kreis als Maßnahmenträger nahe. 

Für die ökologische Aufwertung der  Bocholter Aa stand eine ca. 1,8 ha große Fläche im Bereich der Deponie Hoxfeld ober- und unterhalb der Brücke Dirdingweg zur Verfügung. Die  Gewässerumgestaltung hat einen Trittstein mit leitbildtypischen Strukturelementen eines sand- und lehmgeprägten Tieflandflusses geschaffen, nebst tiefliegenden Auenflächen, die weitgehend der natürlichen  Sukzession überlassen bleiben. Eine ehemals in dem Gewässerabschnitt gelegene raue Rampe wurde zurückgebaut und damit die ökologische Durchgängigkeit wiederhergestellt. Der Trittstein stellt nun eine Verbindung zur ca. 800 m oberstromig gelegenen naturnäheren Strecke bei Pröbsting her.

Bei der Maßnahme wurde das Gewässerbett aufgeweitet und der Verlauf verlegt, sodass heute Inseln und Längsbänke das Gewässerprofil prägen. Strukturell aufgewertet wurde das Gewässer durch einen umfangreichen Totholzeinbau mit zahlreichen Wurzelstubben und Strömungslenkern. Die eingebauten Tothölzer haben ein wichtige ökologische Funktion im Gewässer. Tothölzer wirken nicht nur direkt als Lebens-, Nahrungs- und Rückzugsraum für die Gewässerorganismen, sie haben auch Einfluss auf die Gewässerstrukturen. Da Sandsubstrat in Gewässern wie der Bocholter Aa in ständiger Bewegung ist, kann Totholz hier strömungsberuhigte Zonen schaffen. Im Strömungsschatten der fest verankerten Tothölzer entstehen Bänke aus Sand und Schlamm als Siedlungsraum für zahlreiche Gewässerorganismen. Gleichzeitig haben Tothölzer eine deutlich strömungslenkende Wirkung und fördern eigendynamische Veränderungen und Substratverlagerungen im Gewässerprofil und am Ufer.

Das folgende Luftbild zeigt die umgestaltete Bocholter Aa (Blick flussaufwärts). Die Gewässerumgestaltung wurde auf der in Fließrichtung rechten Uferseite durchgeführt, während das linke Ufer unangetastet blieb. Die Aa kann nun vor allem unterhalb des Dirdingweges breit in die Sekundäraue ausufern.