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Kosten-Nutzen-Analyse Erzbergbau

Von oben nach unten angeordnete und mit Pfeilen als aufeinanderfolgend gekennzeichnete Elemente „Prüfkulisse, Verdachtspunkte“, dann Signifikanzprüfung Gewässerzustand/GÜS, ökologische Bewertung und schließlich „Bewertung Ranking, Verdachtspunkte“. Zwischen der Signifikanzprüfung und dem links angeordneten Element „Zusatzinformationen: umfangreich, Geländebegehungen, zusätzliche Risiken, Probenahme LANUV“ besteht eine wechselseitige Beziehung. Ein weiterer Pfeil führt von Zusatzinformationen zu Bewertung.

Kosten-Nutzen-Analyse Erzbergbau

Nordrhein-Westfalen hat eine lange Tradition im Hinblick auf den Abbau und die Weiterverarbeitung von Schwarz- und Buntmetallerzen. Als Folge des teilweise bis in die Kelten- und Römerzeit zurückreichenden Bergbaus und der Erzverhüttung resultieren heute verschiedene Umweltbelastungen. Das Monitoring hat in vielen Gewässern erhöhte Schwermetallgehalte gezeigt, die stellenweise auf natürliche Vererzungen und Bergbauaktivitäten zurückzuführen sind.

Projektdaten

Titel Abgrenzung signifikanter Belastungen des Erzbergbaus und Beschreibung möglicher Maßnahmen im Rahmen des Bewirtschaftungsplans NRW
Projektkürzel KNA Erzbergbau
Durchführende Institution Ing.-Büro Heitfeld-Schetelig GmbH, ahu AG
Projektleitung BR Arnsberg als Obere Bergbehörde NRW
Status abgeschlossen 2012

Anlass

Nordrhein-Westfalen hat eine lange Tradition im Hinblick auf den Abbau und die Weiterverarbeitung von Schwarz- und Buntmetallerzen. Silber, Blei, Zink, Kupfer und Eisen waren seit Jahrhunderten Grundlage eines umfangreichen Bergbaus – vor allem im Rheinischen Schiefergebirge. Inzwischen sind alle Abbaubetriebe eingestellt, meist infolge der Erschöpfung der Lagerstätten, vielfach aber auch aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung. Als Folge des teilweise bis in die Kelten- und Römerzeit zurückreichenden Bergbaus und der Erzverhüttung resultieren heute verschiedene Umweltbelastungen. Gewässer werden insbesondere durch schwermetallhaltiges Wasser, z. B. aus alten Halden oder Stollen, beeinträchtigt.

Das Gewässermonitoring gemäß EG-WRRL hat in vielen Gewässern in NRW erhöhte Schwermetallgehalte gezeigt, die sich toxisch auf Organismen in den Gewässern auswirken können und die stellenweise zu Grenzwertüberschreitungen führen. Ein Teil dieser Belastungen ist auf natürliche Vererzungen und Bergbauaktivitäten zurückzuführen.

    Ziele

    Zur Erfüllung der Anforderungen der EG-WRRL sollten die Quellen der Schwermetallbelastung in Oberflächengewässern aus altem Erzbergbau ermittelt, beschrieben und bewertet werden. Anschließend sollten effiziente Maßnahmen zur Verminderung der Schwermetalleinträge aufgezeigt werden, um daraus konkrete Ziele und Minderungsmaßnahmen in den einzelnen Erzrevieren festzulegen.

    Die signifikanten Eintragsquellen des Erzbergbaus und wirksame Maßnahmen zur Reduzierung des Eintrags von Schwermetallen in die Oberflächengewässer in NRW sollten identifiziert werden. Konkret wurden folgende Teilziele festgelegt:

    • Abgrenzung von Gebieten mit Erzrevieren und Erzbergbauaktivitäten, die eine signifikante Belastung für die Gewässerqualität darstellen könnten
    • Identifizierung wichtiger Quellen des Schwermetalleintrags aus dem Erzbergbau in die Oberflächengewässer in diesen Erzrevieren (v. a. Punktquellen, aber auch wichtige diffuse Quellen)
    • Abschätzung des Schwermetalleintrags aus den identifizierten wichtigen Quellen in die Gewässer
    • Abschätzung der Signifikanz des Eintrags (unter Berücksichtigung der Immission und von sonstigen Eintragsquellen) auf die Gewässer aus den identifizierten, wichtigen Quellen
    • Beschreibung möglicher und praktizierter Maßnahmen zur Reduzierung des Schwermetalleintrags bei Quellen des Erzbergbaus, Maßnahmenvorschläge für die identifizierten Quellen und kurze Projektskizze

    Ergebnisse

    • Das Projekt liefert erstmalig eine systematische Zusammenschau der ehemaligen Erzreviere in Nordrhein-Westfalen, die eine signifikante Belastung der Gewässerqualität im Sinne der EG-WRRL darstellen.
    • Neben den geologisch-bergbaulichen Abgrenzungen wurden gewässerökologische Bewertungen der Standorte vorgenommen, um Belastungsschwerpunkte abzugrenzen.
    • Für die ermittelten Verdachtspunkte wurde eine Bewertungsmatrix entwickelt.
      • Das darin verwendete Punktesystem bewertet den chemischen und den ökochemischen Zustand gemäß EG-WRRL, ebenso die Höhe der Schwermetallfracht und die räumliche Ausbreitung der Belastung.
      • Eine gewässerökologische Bewertung aufgrund der Makrozoobenthoszönose gemäß EG-WRRL spiegelt im Hinblick auf Schwermetallbelastungen die Auswirkungen auf die Biozönose nicht umfassend wider. Dieses Ergebnis wird durch eine aktuelle Literaturstudie belegt. Für die vorliegende Auswertung wurden daher zusätzlich die taxonomischen Großgruppen näher betrachtet und ergänzend der ökotoxikologische Index nach CAMARGO berechnet. Dadurch konnten Auswirkungen auf die Gewässerökologie abgeschätzt werden. Aufgrund der verbliebenen Unsicherheiten wurde eine geringere Gewichtung in der Matrix vereinbart.
    • Die vorgenommene Bewertung der Verdachtspunkte und die Rangliste der signifikanten Belastungen basieren auf den Ergebnissen des 1. Monitoringzyklus zur EG-WRRL und spiegeln somit den Datenstand von 2005 bis 2008 wider.
    • Ergebnisse des weiteren Monitorings und/oder weiterer investigativer Untersuchungen können die vorgenommenen Bewertungen ergänzen und ggf. ändern.
    • Eine datenaktualisierte Bewertung kann über das vorgestellte System jederzeit erfolgen, ebenso wie eine Bearbeitung aufgrund von methodischen Verbesserungen.