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Hochwasser im Einzugsgebiet der Emscher – Wie gehen wir mit dem Risiko um?

Luftbild mit Wasserflächen und Grünflächen, Straßen, Betonbauwerken, Häusern und Wald

Hochwasser im Einzugsgebiet der Emscher – Wie gehen wir mit dem Risiko um?

Hochwasserrisikomanagement im Emscher-Einzugsgebiet – weiterführende Informationen finden Sie hier!

 

Hochwasser sind Naturphänomene, die als Folge des Klimawandels zukünftig häufiger auftreten können. Die damit verbundenen Risiken müssen wir erkennen und entsprechende Vorsorge betreiben. Im dicht besiedelten Teileinzugsgebiet Emscher sorgen zahlreiche Schutzeinrichtungen für einen Schutz gegen Hochwasser.

Flusslauf Emscher mit Deichen rechts und links und Häusern im Hintergrund
Die eingedeichte Emscher. Quelle: LANUV

Die Emscher und fast alle ihre Nebengewässer wurden im 19. Jahrhundert als offene Abwassersammler ausgebaut. Im Rahmen des Projektes "Emscherumbau" werden die Gewässer jetzt ökologisch umgestaltet. Der Hochwasserschutz hat dabei eine hohe Priorität.

Das Gewässersystem der Emscher unterscheidet sich im Abflussverhalten bei Hochwasser wesentlich von anderen Gewässern in Nordrhein-Westfalen, da das Einzugsgebiet sehr hohe Versiegelungsgrade aufweist und zu rund 40 % aus Poldergebieten besteht. Daher müssen oftmals Zuflüsse zur Emscher in die Emscher gepumpt werden. Weiterhin ist die Emscher über weite Strecken eingedeicht und zur Gewährleistung des Hochwasserschutzes bis zu einer Häufigkeit von HQ200 hochwassersicher ausgebaut.

Ohne die Eindeichung und das Abpumpen des Wassers stünden große Teile der Emscherregion unter Wasser. Eine für das Emschergebiet charakteristische Hochwasserursache kann dementsprechend ein technisches Problem sein. Nach einem Starkregen am 26.07.2008 in Dortmund kam es wegen einer Pumpwerksüberlastung zu einer Polderüberflutung in Dortmund-Marten sowie Überschwemmungen in Dortmund-Dorstfeld.

Die größten Hochwassergefahren und damit verbundene potenzielle Risiken im Teileinzugsgebiet Emscher betreffen Bereiche entlang der Emscher sowie der Nebengewässer wie dem Hüller Bach, der Boye oder der Berne. Insbesondere dichter besiedelte Gebiete der Städte Duisburg, Oberhausen, Essen, Bottrop und Gelsenkirchen können bei einem Hochwasserereignis geringer Wahrscheinlichkeit betroffen sein.

Seit Beginn der Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie wurden in den acht zugehörigen Handlungsbereichen zahlreiche Maßnahmen begonnen und teilweise umgesetzt. Ergänzend zur kontinuierlichen Hochwasserrisikomanagementplanung wurde aufbauend auf der Analyse und Aufarbeitung der Ereignisse vom Juli 2021 der Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ erarbeitet. Er enthält notwendige Schritte zur verbesserten Vorsorge und zum Schutz vor Hochwasserereignissen.

Einen zusammenfassenden Überblick zum Hochwasserrisikomanagement und die Entwicklung der lokalen und regionalen Aktivitäten bietet die Broschüre zum Hochwasserrisikomanagement im TEG Emscher (pdf-Download, 4,5 MB).

Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten

Für die nach der vorläufigen Bewertung als Risikogebiete eingestuften Gewässerabschnitte werden Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten erstellt. Mithilfe dieser Karten erkennen Sie, wo in Ihrer Region oder Ihrer Stadt konkret Gefahren und Risiken durch Hochwasser bestehen. Auf dieser Basis können Sie die individuelle Gefahrenlage bewerten und vorbeugende Maßnahmen zur Verminderung von Schäden planen.

Hochwasserrisikomanagement in Kommunen

Gemeinsam mit den Bezirksregierungen haben die Kommunen die für den Schutz und die Vorsorge relevanten Maßnahmen identifiziert und in einem Maßnahmenplan zusammengetragen. Die Kommunensteckbriefe beinhalten die auf dem jeweiligen Gemeinde- bzw. Stadtgebiet umgesetzten und geplanten Maßnahmen zur Reduzierung des Hochwasserrisikos. Diese Maßnahmen gilt es nun in den kommenden Jahren umzusetzen bzw. fortzuführen, damit gemeinsam eine wirksame Reduzierung und Vermeidung von Hochwasserrisiken erreicht werden kann.