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Hummertsbach bei Emsdetten

Das Foto besteht aus drei Bildelementen. Rechts und im Vordergrund ist kahle , dunkle Erde zu sehen. In der Diagonalen schlängelt sich ein kleines Gewässer durch das Bild. Das Gewässer ist torfbedingt braun-rot gefärbt. Am oberen Bildrand sind verschiedene noch kahle Laub- und Nadelbäume zu erkennen.

Hummertsbach bei Emsdetten

Der Hummertsbach wurde nahe des Wasserwerks Ortheide in Einklang mit der Trinkwassernutzung naturnäher gestaltet. Das Gewässer entwickelt sich nun überwiegend eigendynamisch und schafft so wertvolle Strukturen und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Gewässername

Hummertsbach

Bezirksregierung Münster

Emsdetten, Kreis Steinfurt

Leitbild

Sandgeprägte Tieflandbäche (LAWA-Typ 14)

PE_EMS_1100

DE_NRW_3372_0

Maßnahmenträger

Kreis Steinfurt

Ende der Bauzeit

2021

Länge (Stationierung) der Maßnahme

ca. 750 m (Stat. km 0+290 – 1+036)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 1,1 ha

Der Hummertsbach verläuft westlich und nördlich von Emsdetten im Kreis Steinfurt und mündet unterhalb des Trinkwasserschutzgebietes Ortheide in die Ems. Innerhalb des Wasserschutzgebietes nahe des Wasserwerks Ortheide wurde das Gewässer in den 1980er Jahren auf einem Teilstück verrohrt und die Gewässersohle im weiteren Verlauf abgedichtet. 

Auf einer Länge von insgesamt ca. 750 m wurde der Hummertsbach nun naturnäher gestaltet und somit ein weiterer Baustein zur Erreichung der Ziele der EG-WRRL umgesetzt. Ein Großteil der für die Maßnahme erforderlichen Flächen wurde durch die Stadtwerke Emsdetten zur Verfügung gestellt. Weitere kleinere Teilflächen befanden sich im Eigentum der Stadt Rheine und in Privatbesitz. 

Das Bild in der Kopfzeile zeigt den neu gestalteten Hummertsbach im unteren Maßnahmenbereich kurz nach der Fertigstellung. Der Untergrund aus Niedermoor bedingt die Färbung des Wassers und des Bodens. 

Im oberen Bereich der Gestaltungsmaßnahme wurde die vorhandene Verrohrung zurückgebaut und die Gewässersohle neu abgedichtet. Auf der Abdichtung erfolgte eine naturnähere Gestaltung des Gewässerverlaufs. 

Ein kleines Gewässer mäandriert auf dem Foto von links nach rechts durch einen waldigen Bereich. Die Bäume haben noch relativ schmale Baumstämme, sie sind kahl. Am oberen Ufer fehlt noch der Bewuchs, hier ist die kahle dunkle Erde zu sehen.

Im unteren Maßnahmenbereich konnte der Hummertsbach durch den Rückbau von Ufersicherungen entfesselt werden. Das Gewässer wurde innerhalb des zur Verfügung stehenden Entwicklungsraums mit einem gewundenen bis mäandrierenden Verlauf auf einer Länge von ca. 610 m vorgestaltet. Auch Abschnitte des Altverlaufs konnten in die Neugestaltung einbezogen werden. Unterschiedliche Breiten- und Höhenniveaus fördern die Überflutungsdynamik und sorgen für mehr Standortvariabilität. 

Dies ist die Großaufnahme eines kleinen Gewässers. Im Gewässer wurde ein Wurzelstubben eingebracht. Der Uferbereich ist noch nicht bewachsen.
Hummertsbach Totholz / © Bezirksregierung Münster

Natürliche Strukturelemente wie Wurzelstubben und Holzstämme unterstützen das Gewässer bei der eigendynamischen Entwicklung wertvoller Strukturen und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. 

Die Umgestaltung des Hummertsbachs erfolgte im Einklang mit der vorhandenen Trinkwassernutzung. Zum Schutz des Grundwassers wurde die Gewässersohle auf ca. 3.000 m² abgedichtet. Auch der Hochwasserschutz konnte durch den hinzugewonnenen Retentionsraum verbessert werden. 

Für die Maßnahme wurden über 7.500 m³ Boden bewegt und mehr als 50 Totholzelemente eingebracht.