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Das PROjekt Bröl: Platz für den Lachs

Das PROjekt Bröl: Platz für den Lachs

Die Wiederansiedlung des Lachses ist eigentlich ein alter Hut. Seit 1986 das Projekt "Lachs-2000" angestoßen wurde, ist viel unternommen worden. So auch an der Bröl.

Das Einzugsgebiet der Bröl hat einzigartige Potenziale für eine dauerhafte Wiederansiedlung des Lachses. In einem groß angelegten Projekt wird der Aggerverband – mit erheblicher finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen – daher die Brölbäche ganzheitlich entwickeln.

Die Voraussetzungen für den Aufbau einer selbsttragenden Lachspopulation sind in den Brölbächen grundsätzlich vorhanden: Die biologische Gewässergüte hat sich verbessert und von den 65 Kilometern Fließlänge der Hauptläufe ist immerhin ein Drittel in einem guten bis sehr guten strukturellen Zustand.

Doch die Ansprüche von Salmoniden sind hoch. In einigen Gewässerabschnitten herrscht ein unnatürliches Abflussverhalten, das auf zunehmende Flächenversiegelung zurückzuführen ist. Problematisch sind auch Einträge von Feinsedimenten, die die kiesigen Substrate verkleben, und von Nährstoffen, die über eine Kettenreaktion von Biomasseerhöhung, Sauerstoffzehrung und erhöhter Ammoniakbelastung zu lebensfeindlichen Bedingungen führen.

Diesen Belastungen entgegenzuwirken ist Aufgabe der Siedlungswasserwirtschaft und so wird der Aggerverband in den kommenden Jahren mehrere Retentionsbodenfilter oder ähnliche Mischwasserbehandlungsanlagen im Brölgebiet errichten.

Hauptaufgabe der Gewässerentwicklung ist die Pufferung diffuser Einträge und die Verbesserung der durch frühere Ausbaumaßnahmen „gefesselten“ Sohl- und Uferstrukturen der Brölbäche.

Gewässerdynamik und Uferrandstreifen mit Filterwirkung verlangen Platz und so wird zunächst in Abstimmung mit der Landwirtschaft vor allem in die Bereitstellung von Flächen für Gewässerentwicklungskorridore investiert werden müssen.

Auch wenn das Projekt primär auf die Wiederherstellung geeigneter Laich- und Lebensbedingungen für den Lachs als Leitart der Langdistanzwanderfische abzielt – auch der Mehrwert für die Menschen an der Grenze zum Ballungsraum Köln-Bonn ist groß: Sie profitieren durch eine intakte Gewässerlandschaft innerhalb einer gewachsenen Kulturlandschaft, die Stärkung der regionalen Identität durch das vernetzende Element der Brölbäche, die Bewahrung eines einzigartigen Naturerbes für kommende Generationen und durch einen verbesserten Hochwasserschutz.

Lachs. Quelle: Helmut Wuttke

Informationen zum aktuellen Wanderfischprogramm NRW finden Sie auf der Seite des Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.