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Helmerbach in Senden – Durchgängigkeit und Impulse zu Eigendynamik im alten Lauf

Helmerbach in Senden – Durchgängigkeit und Impulse zu Eigendynamik im alten Lauf

Der Helmerbach in Senden wurde im Zuge der Flurbereinigung begradigt und ausgebaut. Durch die Rückverlegung des Baches in seinen Altlauf, die Herstellung der Durchgängigkeit und weitere strukturverbessernde Maßnahmen konnten die Lebensbedingungen für die Tier- und Pflanzenwelt im Helmerbach deutlich gesteigert werden.

Gewässername

Helmerbach

Bezirksregierung Münster

Senden, Kreis Coesfeld

Leitbild

Löss-lehmgeprägter Tieflandbach (LAWA Typ 18)

PE_LIP_1300

OFWK DE_NRW_27882_8000

Maßnahmenträger

Wasser- und Bodenverband Obere Stever

Ende der Bauzeit

2019

Länge (Stationierung) der Maßnahme

645 m (Stat. 8+315 - 8+960)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

Gewässerprofil und rd. 1.500 m² Aue

 

Der im Einzugsgebiet der Lippe liegende Helmerbach wurde im Rahmen der Flurbereinigung in Teilen ausgebaut und begradigt und weist strukturell bis auf wenige Ausnahmen einen relativ naturfernen Zustand auf.

Ziel der Gewässerentwicklungsmaßnahmen war es, über die Verbesserung der Gewässerstrukturen einen bereits vorhandenen Strahlursprung im Sinne des Strahlwirkungskonzeptes zu verlängern und die Ansiedlung und Verbreitung von fließgewässertypspezifischen Tieren und Pflanzen zu fördern.

Im Zentrum der Maßnahme stand die Rückverlegung des Baches in den Altlauf über rund 110 m neue Bachtrasse. Um eine Vernetzung mit der Aue zu gewährleisten, konnte die Fläche zwischen Altlauf und ausgebautem Bach über eine Nutzungsausfallentschädigung dauerhaft bereitgestellt und zu einer Sekundäraue abgesenkt werden. Hier bietet sich dem Bach nun ein breiter Entwicklungskorridor mit auentypischen Strukturen.

Unterstromig des breiten Entwicklungskorridors wurde der Gewässerverlauf wechselseitig aufgeweitet, indem die über die Jahre entstandenen Auflandungen sowie der Sohl- und Uferverbau entnommen wurden. Indem die Ufer abgeflacht und diverse Totholzelemente gesichert eingebaut wurden, können sich so, bei nur begrenzter Flächenverfügbarkeit, vielfältige fließgewässertypische Strukturen und Lebensräume im vorhandenen Profil entwickeln.      

Um das so aufgewertete Gewässer dauerhaft durchgängig zu gestalten und mit dem oberstromig vorhandenen Strahlursprung zu vernetzen, wurden ein Sohlabsturz sowie eine nicht mehr benötigte Überfahrt entfernt. Ein weiterer enger Wegedurchlass wurde durch ein ausreichend dimensioniertes Stahlwellprofil ersetzt, welches nun ungehinderte Wanderungen von Organismen aber auch den Sedimenttransport im Bach ermöglicht.