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Kannebrocksbach in Dülmen

Kannebrocksbach in Dülmen

Am Kannebrocksbach in Dülmen entsteht durch eine Gewässerentwicklungsmaßnahme ein wertvoller Trittstein und Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt im Bach und seiner Aue.  

Gewässername

Kannebrocksbach

Bezirksregierung Münster

Dülmen-Merfeld, Kreis Coesfeld

Leitbild

Sandgeprägter Tieflandbach (LAWA Typ 14)

PE_LIP_1400

DE_NRW_278884_0

Maßnahmenträger

Wasser- und Bodenverband Unterer Heubach

Ende der Bauzeit

2020

Länge (Stationierung) der Maßnahme

210 m (Stat. 5,010 – 5,220)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

rund 7.500 m²

Der im Einzugsgebiet der Lippe liegende Kannebrocksbach wurde im Rahmen der Flurbereinigung in Teilen ausgebaut und begradigt und weist strukturell überwiegend einen relativ naturfernen Zustand auf. 

Durch die Gewässerentwicklungsmaßnahme sollen die Gewässerstrukturen verbessert und ein Trittstein im Sinne des Strahlwirkungskonzeptes geschaffen werden. Fließgewässertypische Lebewesen, die sich hier ansiedeln und vermehren, können von hier aus in angrenzende Bachstrecken einwandern und so den Organismenaustausch im Bach insgesamt verbessern.  

Durch die Anlage einer tiefer liegenden, rund 40 m breiten Sekundäraue wird zusätzlicher Raum für den Wasserabfluss geschaffen. Eine erhöhte Rauigkeit im Abflussprofil, durch das gesicherte Einbringen von Totholz und Auwaldentwicklung, kann so zugelassen werden, ohne den schadlosen Wasserabfluss zu gefährden.

Gleichzeitig kann sich das Gewässer innerhalb der Sekundäraue eigendynamisch entwickeln und fließgewässertypische Sohl- und Uferstrukturen ausbilden. Einzelne Kiesrauschen wurden angelegt, um die Substratvielfalt und das Vorkommen von kieslaichenden Fischarten zu fördern. In der Sekundäraue sorgen Senken z.T. unterhalb der Mittelwasserlinie für Vernässung und Feuchtezonen in der Aue. Die Auwaldentwicklung wird durch initiale Gehölzpflanzungen und anschließende Sukzession gefördert.

Der Kannebrocksbach im Heubachsystem gehört zum potenziellen Ver- bzw. Ausbreitungsgebiet des Fischotters. Der Fischotter braucht sauberes Wasser sowie eine ausreichende Nahrungsgrundlage und ist grundsätzlich auch auf strukturreiche Ufer und Auen angewiesen. Da die Maßnahme am Kannebrocksbach nicht nur die Gewässerstrukturen im „aquatischen“ Bereich verbessert, sondern auch das Gewässerumfeld ökologisch aufwertet, werden geeignete Lebensräume für den Fischotter geschaffen. Somit kann die Maßnahme die Ausbildung einer stabilen Fischotterpopulation im Heubachsystem unterstützen.