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Hochwasser im Einzugsgebiet der Erft – Wie gehen wir mit dem Risiko um?

Luftbild auf ein mit Gras bewachsenes Bauwerk, das beinah von schlammigem Hochwasser überflutet und zerstört wird

Hochwasser im Einzugsgebiet der Erft – Wie gehen wir mit dem Risiko um?

Hochwasserrisikomanagement im Erfteinzugsgebiet – weiterführende Informationen finden Sie hier!

Hochwasser sind Naturphänomene, die als Folge des Klimawandels zukünftig häufiger auftreten können. Die damit verbundenen Risiken müssen wir erkennen und entsprechende Vorsorge betreiben.

Das Teileinzugsgebiet Erft erstreckt sich zwischen Eifel und Niederrheinischem Tiefland und ist unter anderem geprägt durch den Braunkohleabbau unterhalb des Erfttals.

Großes Sperrwerk aus Beton in einem Fluss mit Gras am Ufer
Rückhaltebauwerk an der Erft. (Quelle: Hydrotec)

Die größten Hochwassergefahren im Teileinzugsgebiet Erft betreffen Bereiche entlang der Gewässer Erft, Große Erft, Kleine Erft, Liblarer Mühlengraben, Rotbach, Swistbach und Veybach. Insbesondere dichter besiedelte Gebiete im Bereich der Städte Bad Münstereifel, Bergheim, Erftstadt, Swisttal und Weilerswist sind bei einem Hochwasser mittlerer Wahrscheinlichkeit in größerem Umfang betroffen. Dies gilt auch für die kleineren Nebengewässer der Erft und Swist, wie z. B. Bleibach, Eulenbach und Neffelbach.

Diese bereits in den Hochwassergefahrenkarten dargestellten Gefahrenschwerpunkte wurden durch die Überflutungen bei den Hochwassern im Juli 2021 bestätigt. Die Extremabflüsse von ungekanntem Ausmaß verursachten immense Sachschäden, großes Leid und sogar Todesfälle in sämtlichen Gemeinden des Kreises Euskirchen sowie den Gemeinden Swisttal und Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis. Die Sanierungsarbeiten zur Rückverlegung der Erft in ihr altes Bett und die Arbeiten zum Wiederaufbau sind noch 2021 angelaufen. Die gesamte Schadensbehebung wird jedoch Jahre in Anspruch nehmen.

Seit Beginn der Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie wurden in den acht zugehörigen Handlungsbereichen zahlreiche Maßnahmen begonnen und teilweise umgesetzt. Ergänzend zur kontinuierlichen Hochwasserrisikomanagementplanung wurde aufbauend auf der Analyse und Aufarbeitung der Ereignisse vom Juli 2021 der Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ erarbeitet. Er enthält notwendige Schritte zur verbesserten Vorsorge und zum Schutz vor Hochwasserereignissen.

Einen zusammenfassenden Überblick zum Hochwasserrisikomanagement und die Entwicklung der lokalen und regionalen Aktivitäten bietet die Broschüre zum Hochwasserrisikomanagement im TEG Erft (pdf-Download, 6,9 MB).

Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten

Für die nach der vorläufigen Bewertung als Risikogebiete eingestuften Gewässerabschnitte werden Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten erstellt. Mithilfe dieser Karten erkennen Sie, wo in Ihrer Region oder Ihrer Stadt konkret Gefahren und Risiken durch Hochwasser bestehen. Auf dieser Basis können Sie die individuelle Gefahrenlage bewerten und vorbeugende Maßnahmen zur Verminderung von Schäden planen.

Hochwasserrisikomanagement in Kommunen

Gemeinsam mit den Bezirksregierungen haben die Kommunen die für den Schutz und die Vorsorge relevanten Maßnahmen identifiziert und in einem Maßnahmenplan zusammengetragen. Die Kommunensteckbriefe beinhalten die auf dem jeweiligen Gemeinde- bzw. Stadtgebiet umgesetzten und geplanten Maßnahmen zur Reduzierung des Hochwasserrisikos. Diese Maßnahmen gilt es nun in den kommenden Jahren umzusetzen bzw. fortzuführen, damit gemeinsam eine wirksame Reduzierung und Vermeidung von Hochwasserrisiken erreicht werden kann.