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Rhader Bach in Dorsten – die Kraft des Wassers nutzen

Rhader Bach in Dorsten – die Kraft des Wassers nutzen

Der Rhader Bach ist einer der Bäche im FFH-Gebiet "Bachsystem des Wienbachs", das u.a. bedeutende Populationen von Fisch- und Rundmaularten aufweist. Durch die Umsetzung der Maßnahme konnten auf einer länge von beinahe einem Kilometer Initialbereiche für die eigendynamische Entwicklung geschaffen werden.

Gewässername

Rhader Bach

Bezirksregierung Münster

Dorsten, Kreis Recklinghausen

Leitbild

Organisch geprägter Bach (LAWA Typ 11)

PE_LIP_1000

OFWK DE_NRW_27896_7265

Maßnahmenträger

Kreis Recklinghausen

Ende der Bauzeit

2015

Länge (Stationierung) der Maßnahme

965 m (Stat. 12+025 - 12+990)

Flächenbeanspruchung der Maßnahme

ca. 1,36 ha

 

Der Rhader Bach gehört zum Bachsystem des Wienbaches, zu dem neben dem Wienbach auch der Midlicher Mühlenbach, Hammbach und Kalter Bach gehört. Dieses weit verzweigte Bachsystem mündet bei Dorsten-Holsterhausen in die Lippe ein. Es stellt am Rande des Ruhrgebietes eine wichtige Biotiopverbundachse zu dem übergeordneten Fließgewässersystem der Lippe her. Die Bachläufe sind als FFH-Gebiet „Bachsystem des Wienbachs“ ausgewiesen, da sie bedeutende Populationen von Fisch- und Rundmaularten aufweisen, wie Groppe, Bachneunauge, aber auch seltene Arten wie Steinbeißer und Flussneunauge.      

Der Rhader Bach fließt durch das Naturschutzgebiet „Rhader Wiesen“, in welchem die hier beschriebene Gewässerentwicklungsmaßnahme umgesetzt wurde. Die „Rhader Wiesen“ sind als Feuchtwiesenschutzgebiet Lebensraum zahlreicher bedrohter Tier- und Pflanzenarten, darunter Wat- und Wiesenvögel, Amphibien, Libellen sowie gefährdete Pflanzenarten der Röhrichte, Großseggenrieder und des Feucht- und Nassgrünlandes. Aus diesen Schutzzielen ergaben sich Restriktionen für die Gewässerentwicklung im Gebiet, da der Offenlandcharakter zu erhalten war.

Innerhalb der kreis- und landeseigenen Flächen konnten beidseitig 5 bis 15 m breite Uferstreifen aus der extensiven Grünlandnutzung ausgezäunt werden, die heute nur noch einmal pro Jahr gemulcht werden. Durch Uferentfesselung und punktuelle Profilaufweitungen verbunden mit dem Einbau von Totholz wurden Initiale zur eigendynamischen Gewässerentwicklung gesetzt, die sich bereits in den ersten Jahren nach der Maßnahme gut entwickeln.

Durch das Totholz, die Uferabbrüche, Kolke, Auflandungen und Flachwasserzonen entstehen neue Lebensräume auch für die Fisch- und Rundmäulerarten. Mit der Entfernung einer alten Wehranlage und einer alten Betonbrücke konnte auch die Durchgängigkeit in der aufgewerteten Gewässerstrecke verbessert werden.