Wienbach in Dorsten – bedeutender Biotopverbund im Bachsystem
Im Bereich Hervester Bruch darf sich der Wienbach wieder vorrangig eigendynamisch entwickeln. Durch gezielte Initialmaßnahmen konnte die Entwicklung naturnaher Strukturen in Gang gesetzt werden. Bereits wenige Monate nach Abschluss der Bauarbeiten haben u.a. Bachneunaugen geeignete Laichhabitate im Wienbach für sich entdeckt.
Gewässername Wienbach | Bezirksregierung Münster Dorsten, Kreis Recklinghausen |
Leitbild Sandgeprägter Tieflandbach (LAWA Typ 14) | PE_LIP_1000 OFWK DE_NRW_278964_0 |
Maßnahmenträger Kreis Recklinghausen | Ende der Bauzeit 2018 |
Länge (Stationierung) der Maßnahme 2520 m (Stat. 2+800 – 5+320) | Flächenbeanspruchung der Maßnahme ca. 55 ha |
Die Wienbachaue ist im Bereich Dorsten-Wenge Bestandteil einer einzigartigen Naturlandschaft. Sie steht im hydrologischen Zusammenhang mit den bergsenkungsbedingt entstandenen Nass- und Feuchtgebieten im Hervester Bruch. Dabei ergänzen sich die Biotoptypen des FFH-Gewässers Wienbach (sommerkalter Sandbach mit Groppe, Bach- und Flussneunauge sowie Erlen-Eschen-Auenwald) mit einem rund 3 ha großen Stillgewässer und den Flutrasen, Röhrichten und feuchten Grünländern des Bergsenkungsgebietes zu einem hoch schützenswerten Biotopverbundsystem.
Im Bereich Hervester Bruch konnte der Kreis Recklinghausen durch Ankauf und Tausch von Grundstücken sowie durch die Übernahme von Kompensationsflächen der RAG AG einen Biotopkomplex von mehr als 70 ha in öffentliches Eigentum überführen. Damit entstanden hervorragende Bedingungen, um das Bachprofil des Wienbachs samt Aue über mehrere Kilometer zu einer naturnahen Fließgewässerlandschaft im Sinne eines Strahlursprungs entwickeln zu können.
Die Wiederherstellung der typischen Fließgewässermorphologie einschließlich Steil- und Flachufern, Uferabbrüchen, Auskolkungen und offener Substratablagerungen sollte vorrangig durch Selbstentwicklung und Entfesselung geschehen.
Unterstützt wurde die eigendynamische Entwicklung durch Uferanrisse und fortlaufenden Einbau von Tothölzern, welche als Raubäume eine erosionsfördernde und strömungslenkende Wirkung an den Ufern haben. Die Erfolge dieser Initialmaßnahmen stellten sich rasch ein. So haben Bachneunaugen bereits wenige Monate nach Abschluss der Bauarbeiten im Bereich eines Totholzeinbaus im feinkiesigen Substrat abgelaicht. Durch weiteren Grunderwerb und fortlaufende Umsetzung von initialen Maßnahmen wird die naturnahe Entwicklung am Wienbach auch heute noch räumlich erweitert und fortgesetzt.
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