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Karten

Hochwasserrisikokarten - Inhalte und Symbole

Die Hochwasserrisikokarten (HWRK) zeigen auf, wo Einwohner oder Schutzgebiete betroffen wären, ob Kulturobjekte potenziell gefährdet sind und von welchen Industrieanlagen Gefährdungen ausgehen können.

Die Hochwasserrisikokarten zeigen Ihnen

  • wo ein Risiko für empfindliche Nutzungen vorhanden ist,
  • ob das Risiko z. B. für die menschliche Gesundheit oder für wirtschaftliche Werte besonders groß ist sowi
  • für welche Bereiche Maßnahmen entwickelt werden sollten, um das Risiko zu vermindern.

Die Karten sind für drei abgestufte Häufigkeits-Szenarien verfügbar:

  • HQhäufig: Hochwasser, das im Mittel alle 10 bis 20 Jahre auftritt, also relativ häufig.
  • HQ100: Hochwasser, das im Mittel alle 100 Jahre auftritt.
  • HQextrem: Extremhochwasser, das im Mittel deutlich seltener als alle 100 Jahre auftritt.

Welches Hochwasser in der jeweiligen Karte betrachtet wird, können Sie im Titel der Karte erkennen.

Betroffene Einwohner

Diese Symbole zeigen, wie viele Menschen in der jeweiligen Ortslage vom Hochwasser betroffen sein können. Die Werte sind statistisch ermittelt und geben nur eine Größenordnung an und gilt für Bereiche ohne technischen Hochwasserschutz.

Art der wirtschaftlichen Tätigkeit

Hier sehen Sie, wie die Flächen innerhalb der Überschwemmungsbereiche genutzt werden. Besonders hohes Risiko besteht für besiedelte Bereiche sowie für Industrie- und Gewerbeflächen. Sie sind rot bzw. violett hervorgehoben. Die Informationen stammen aus den im Nutzungskataster erfassten tatsächlichen Flächennutzungen zu einem bestimmten Stichtag.

Schutzgebiete

Die Karten stellen Naturschutz- und Wasserschutzgebiete sowie Badegewässer dar. Sie könnten durch Hochwasser und die evtl. im Wasser vorhandenen Schadstoffe geschädigt werden.

Gefahrenquellen

Das gelbe runde Symbol weist auf IED-Anlagen hin, die unter die Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen fallen. Das sind Industriebetriebe, die bestimmte Stoffe verwenden oder lagern, die bei Überflutung die Umwelt gefährden können. Zu den IED-Anlagen gehören beispielsweise Metall verarbeitende und chemische Betriebe sowie Anlagen zur Abfallbehandlung. Handlungsbedarf besteht, wenn diese Anlagen im Überflutungsbereich liegen.

Kulturobjekte

Die Risikokarten stellen dar, wo sich bedeutsame Denkmäler befinden, die zum UNESCO-Kulturerbe zählen. Liegen sie im Überflutungsbereich, sollten Maßnahmen ergriffen werden.

Hochwasserschutzanlagen

Bestehende Hochwasserschutzeinrichtungen wie Rückhaltebecken und Deiche sind mit schraffierten Flächen bzw. farbigen Linien in der Karte dargestellt.

Hochwassergefahrenkarten - Inhalte und Symbole

Die Hochwassergefahrenkarten (HWGK) informieren Sie über die mögliche Ausdehnung und Tiefe einer Überflutung, die zu erwartenden Fließgeschwindigkeiten und die vorhandenen Einrichtungen zum Hochwasserschutz.

Was zeigen die Hochwassergefahrenkarten?

Die Hochwassergefahrenkarten (HWGK) informieren Sie darüber, welche Bereiche bei Hochwasser überflutet sind und welche Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten zu erwarten sind.

Die Karten sind für drei abgestufte Häufigkeits-Szenarien verfügbar:

  • HQhäufig: Hochwasser, das im Mittel alle 10 bis 20 Jahre auftritt, also relativ häufig.
  • HQ100: Hochwasser, das im Mittel alle 100 Jahre auftritt.
  • HQextrem: Extremhochwasser, das im Mittel deutlich seltener als alle 100 Jahre auftritt.

Welche Hochwasserhäufigkeit in der jeweiligen Karte betrachtet wird, können Sie im Titel der Karte erkennen.

Überflutete Bereiche und Wassertiefe (blaue Flächen)

Die blau eingefärbten Flächen werden bei Hochwasser überflutet. Je dunkler das Blau, desto tiefer ist das Wasser an der überfluteten Stelle.

Fließgeschwindigkeit (rote, orange und grüne Pfeile)

Die Pfeile zeigen an, wie schnell und in welcher Richtung das Wasser im Hochwasserfall fließt. Je höher die Fließgeschwindigkeit, desto größer ist die Zerstörungskraft des Wassers.

Diese Information ist wichtig für die Katastrophenhelfer und für die Planung von Schutz- und Vorsorgemaßnahmen.

Hochwasserschutzanlagen

Bestehende Hochwasserschutzeinrichtungen wie Rückhaltebecken und Deiche sind mit schraffierten Flächen bzw. farbigen Linien in der Karte dargestellt.

Hochwassergefahr hinter Schutzeinrichtungen (gelbe und orange Flächen)

Die gelb und orange eingefärbten Flächen sind durch Hochwasserschutzeinrichtungen - z.B. Deiche - geschützt. Diese Flächen werden nur dann überflutet, wenn diese Schutzeinrichtungen versagen oder ein bestimmter Hochwasserstand überschritten wird. Die Farben zeigen die dann zu erwartende Überflutungshöhe an.

In den Karten für seltene Hochwasser (HQextrem) sind diese Flächen blau markiert, weil davon auszugehen ist, dass der Schutz durch Deiche und andere Schutzanlagen nicht ausreicht.

Karten erklärt

Welche Informationen bieten die Karten? Wo finden Sie "Ihre" Karten? Wo in Ihrer Region oder Ihrer Stadt bestehen Gefahren und Risiken durch Hochwasser?

Welche Informationen enthalten die Karten?

Die Karten enthalten Informationen zu den Flächen, für die potenziell ein Hochwasserrisiko besteht.

Was bedeutet "Hochwasserszenario"?

Jede Karte bezieht sich auf ein Hochwasserszenario mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit:

  • HQhäufig: Das Hochwasser tritt im Mittel alle 10 bis 20 Jahre auf, also relativ häufig.
  • HQ100: Das Hochwasser tritt im Mittel alle 100 Jahre auf.
  • HQextrem: Das Extremhochwasser tritt im Mittel deutlich seltener als alle 100 Jahre auf. Sie sind selten, können aber verheerende Folgen haben, wenn man sich nicht adäquat auf sie einstellt.

Wozu dienen die Karten?

Mit den Hochwassergefahrenkarten und den Hochwasserrisikokarten können alle Akteure – von der Kommune über den Landwirt bis zur Hausbesitzerin – die Gefährdungen und die Risiken in ihren jeweiligen Lebens- und Verantwortungsbereichen einschätzen und durch geeignete Maßnahmen verringern.

Wer erstellt die Karten?

Die Karten werden von den Bezirksregierungen erstellt. Die dargestellten Überschwemmungsbereiche wurden mit Simulationsmodellen wie Niederschlag-Abfluss-Modellen und hydraulischen Modellen berechnet. Die Hochwasserrisikokarten werden von den -gefahrenkarten abgeleitet.

Die Bezirksregierungen schreiben die Karten fort und aktualisieren sie in einem sechsjährigen Turnus. Die erste Fassung der Karten wurde im Rahmen des 1. Zyklus der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie im Dezember 2013 veröffentlicht.

Wo finden Sie "Ihre" Karten?

Die Karten sind im Internet öffentlich verfügbar. Sie können die Karten auf diesen Flussgebiete-Seiten in interaktiven Karten-Portal "Hochwasserkarten.NRW" ansehen:

Alternativ finden Sie die Karten online im Fachinformationssystem für die Wasserwirtschaft in NRW:

oder auf den interaktiven Internetseiten des Umweltministeriums:

In den Online-Systemen haben sie u.a. die Möglichkeit nach Adressen zu suchen und zusätzliche Informationen anzuzeigen.

Für wen sind die Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten wichtig?

Die Karten sollten den Personen bekannt sein, die für Nutzungen in den Gefahrenbereichen zuständig oder dort planend tätig sind. Sie bieten wichtige Informationen für Bauleitplanung, Raumplanung, Ver- und Entsorgung, Denkmalschutz und Katastrophenschutz.

Auch Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Kulturinstitute und Hausbesitzer können die Karten nutzen, um die Risiken für ihr Eigentum oder ihre Schutzgüter zu ersehen und zu minimieren.

Die Karten sind zudem die Arbeitsgrundlage für die spätere Maßnahmenplanung und somit für alle wichtig, die an der Erstellung der Hochwasserrisikomanagementpläne beteiligt sind. Daher ist auch eine Beteiligung der Kommunen, Kreise, Wasserverbände und anderer Akteure an der Plausibilisierung der Karten vorgesehen.

Weiterführende Informationen zu den Karten

Lesehilfe

Lesehilfe für Hochwassergefahrenkarten (HWGK) und Hochwasserrisikokarten (HWRK) ( 1,38 MB)

Die „Lesehilfe“ unterstützt Sie dabei, die Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten Ihrer Region richtig zu interpretieren und zu nutzen.